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  A_New_Life 3

Kapitel 11

Die letzten Wochen waren schlimm für mich. Von Tag zu Tag vermisste ich ihn mehr. Immer öfter dachte ich darüber nach, ob es das wirklich wert war. Es ging mir schlecht in der letzten Zeit, aber er war nicht da! Wir telefonierten zwar täglich miteinander, aber dann war er meistens so beschäftigt, dass es mir vorkam, als wenn er mir kaum zuhörte. Aber ich brauchte ihn doch so sehr! Ich konnte mich kaum noch auf etwas konzentrieren. Es fiel mir unglaublich schwer mich auf den Text des Liedes zu konzentrieren und ich hoffte, dass ich den Auftritt hier bald hinter mir hatte. Wieder einmal wurde mir unheimlich schlecht. Alles um mich herum begann sich zu drehen. Ich konnte nicht mehr atmen. Ich wollte weg hier! Ich wollte endlich wieder nach Hause. Einfach nur in mein Bett und schlafen. Hoffentlich hatte dieser Alptraum bald ein Ende...

Ich schaffte es noch den Auftritt zu Ende zu bringen, dann stolperte ich von der Bühne. Mir ging es immer noch nicht besser. Alles war so verschwommen. Ich wollte erst mal an die frische Luft, aber jemand hielt mich fest. Ich versuchte ihn abzuschütteln.

„Lass mich los! Bitte! Ich muss hier raus!...“ Ich sah ihn an, aber glaubte meinen Augen nicht zu trauen. Plötzlich wurde alles schwarz um mich. Ich musste irgendwie ohnmächtig geworden sein.

„Lea! Engelchen! Hey! Lea!...“ von weit entfernt hörte ich eine vertraute Stimme. Langsam versuchte ich meine Augen zu öffnen. Aber es ging nicht so recht wie ich wollte. Ich spürte eine Hand in meinem Gesicht, die mir vorsichtig über die Wange strich. Dann wurde ich wieder ohnmächtig.

Ich erwachte genauso plötzlich wie ich weggetreten war. Als ich meine Gedanken gesammelt hatte wurde mir bewusst, dass ich in meinem Bett lag, aber wie war ich hierher gekommen? Ich setzte mich vorsichtig auf und schaute mich um. Aber niemand war da. Ich legte mich wieder hin. Als ich das nächste mal aufwachte, war es draußen bereits hell und die Sonne schien. Mir ging es mittlerweile wieder etwas besser und ich hatte Hunger. Ich stand auf und stellte fest, dass ich noch immer die gleichen verschwitzen Sachen vom Vorabend an hatte. Ich ging erst mal ins Bad, duschte, putzte meine Zähne. Jetzt fühlte ich mich wieder wie ein Mensch. Doch dann überkam mich ein ganz gemeines Übelkeitsgefühl, und ich schaffte es gerade noch so zur Toilette.

Ich stand auf, ging zum Waschbecken, putze erneut meine Zähne. Ich hasste dieses Gefühl. Aber ich hatte mich schon fast daran gewöhnt. Vielleicht sollte ich langsam wirklich mal einen Schwangerschaftstest machen, aber ich hatte keinen Mut. Was, wenn ich wirklich schwanger war? Wie sollte ich Orlando das erklären? Er hatte schon so wenig Zeit für mich, wie sollte er dann noch Zeit für ein Baby haben? Ich hatte panische Angst, aber ich konnte es nicht ewig vor mir herschieben.

„Was ist bloß los mit dir?“ ich erschreckte mich fast zu Tode. Mein Herz klopfte bis zum Hals und ich fuhr herum. Ich traute meinen Augen nicht! Orlando stand hinter mir und sah mich besorgt an. Jetzt wurde mir auch klar, wie ich letzte Nacht in mein Bett gekommen war. Aber ich wollte ihn nicht beunruhigen. Noch nicht! Nicht bevor ich mir nicht selber sicher war.

„W.... Was... Was machst du denn hier? Du hast mich grad fast umgebracht, weißt du das? Du kannst dich doch nicht einfach so anschleichen!“ trotzdem fiel ich ihm um den Hals. Ich war so froh, dass er da war, aber er drückte mich weg. Irgendwie konnte ich ihm nicht in die Augen sehen. Ich wusste nicht was ich ihm antworten sollte. Er nahm mein Kinn und hob mein Gesicht an, so dass ich ihn ansehen musste.

„Lea, was ist los? Erst wirst du von Tag zu Tag komischer, dann kippst du im „Dark River“ einfach so um, dann kotzt du dir hier morgens die Seele aus dem Leib... Ich mach mir echt Sorgen!“ er strich mir sanft eine Haarsträhne aus dem Gesicht „Du kannst doch mit mir reden!“

„Es ist nichts! Wirklich! Ich glaub ich hab mir nen Magen-Darm-Infekt eingefangen, dass gibt sich schon wieder. Du brauchst dir wirklich keine Sorgen zu machen!“ Insgeheim wusste ich jedoch, dass das nicht der Grund sein konnte, wie ich mich zur Zeit fühlte. Aber wenigstens schien es ihn zu beruhigen.

„Engelchen, bist du dir sicher?“ Warum schaute er mich immer nur so lieb an? Er machte es mir so schwer ihn anzulügen.

„Ja, es ist nur ein Infekt!“ Ich schaute in seine großen braunen Teddyaugen und küsste ihn einfach. Ich war froh, dass er den Kuss erwiderte und nun scheinbar Ruhe gab.

Er stoppte. Warum tat er das nur immer, wenn es grad am schönsten wurde? Dafür hatte er echt ein Wahnsinns Talent. Das musste ich ihm unbedingt abgewöhnen!

„Dafür haben wir keine Zeit!“ genervt schaute ich ihn an. Warum denn das jetzt?

„Los! Pack deine Sachen, 13:00 Uhr geht unser Flieger!“ jetzt grinste er schelmisch bis über beide Ohren. Ich glaub, ich hätte ihn in diesem Moment liebend gerne erwürgt!

„Hä? Wie jetzt? Flieger? Wohin denn?“ ich legte meine Hand auf seine Stirn „Hmm... Fieber scheinst du nicht zu haben, also bist du jetzt endgültig verrückt!“ Ein Grinsen konnte ich mir natürlich nicht verkneifen.

„Frag nicht soviel! Sieh lieber zu, dass du fertig wirst!“ er schnappte mich, trug mich in mein Schlafzimmer und legte mich auf meinem Bett ab. Ich versuchte ihn auf mich zu ziehen, aber das hatte keinen Zweck.

„Och, Orlando du Spaßbremse! Da will ich jetzt schon mal spontanen, hemmungslosen Sex und du...Kerle....“ Ich schüttelte den Kopf und lachte. Ich glaube, er hat mich sowieso nicht ernst genommen. Er riss sich von mir los und kramte in meinem Schrank. Ich sah ihm interessiert dabei zu. Hosen, Shirts, Röcke und Socken flogen zu mir aufs Bett. Dann hielt er kurz inne, drehte sich zu mir um und grinste...ich wusste ganz genau was jetzt kommen würde.

„Ähm... wenn du meine super sexy Dessous suchst...unterste Schublade links!“

„Was denkst du eigentlich, wer ich bin? Dein persönlicher Packer?“ ich sah ihn erstaunt an.

„Ja, etwa nicht? Wofür hab ich dich denn überhaupt, wenn du nicht mal das für mich machst, oder hast du nur Angst meine Strings anzufassen? Damit hast du doch sonst auch kein Problem. Aber ich kann dich beruhigen.“ Ich erhob mich langsam, ging zu meinem Schrank, zog die Schublade auf und holte meine Dessous heraus, schmiss sie auf mein Bett und legte mich auch gleich wieder dazu.

„Okay, nun kannst du weiter machen!“ ein Kissen flog mir ins Gesicht.

„Du bist doch blöd!“ Er schaute mich aber so niedlich an, dass ich es noch einmal versuchte, ihn auf mein Bett zu zerren. Diesmal ließ er es ohne Widerwillen mit sich machen. Ganz nebenbei schaute ich jedoch auf meinen Wecker und stellte fest, dass es ja eigentlich doch schon ganz schön spät geworden war.

Ich sprang auf, schmiss alle Sachen schnell in eine Tasche, zerrte Orlando vom Bett und los ging’s Richtung Flughafen. Aber ich wusste ja immer noch gar nicht, wo es überhaupt hin ging. Aber er verriet es mir auch nicht. Immer wenn ich ihn danach fragte, sagte er „Warts ab!“ Na das musst ich wohl auch tun!

Endlich waren wir am Flughafen angekommen. Es wurde ein Flug aufgerufen nach Vaitape/ Bora Bora aufgerufen. Orlando griff meine Hand und wir rannten los.

„Was?“ rief ich ihm zu „Bora Bora? Echt! Du spinnst!“ Wir hatten nicht mehr viel Zeit. An der Sicherheitskontrolle mussten wir uns kurz anstellen. Er nahm mir meine Tasche ab, legte sie auf das Sicherheitsband und legte seinen Arm um mich.

„Ich freue mich so, dass wir endlich ein bisschen Zeit für uns haben.“ Er schaute mich an und küsste mich flüchtig. Da hörte ich ein paar Mädchen tuscheln.

„Ist er das? Sieht doch fast so aus, oder? Los, wir gehen mal rüber! Aber wer ist denn diese Tussi da bei ihm? Hol mal deinen Fotoapparat, schnell!“

Dann ging alles so schnell, dass ich selber nicht mehr wusste, wie mir geschah. Die Mädchen lachten los, ein kurzer Blitz und schon drehten sie sich um rannten weg. Plötzlich ließ Orlando mich los und versuchte die Beiden noch zu erreichen.

„Bleibt stehen!“ Aber die Mädchen waren viel schneller als er, da sie schon einiges an Vorsprung hatten.

Ich wusste nicht, wie ich mich jetzt verhalten sollte. Im Grunde verstand ich ja warum er so sauer war. Ich wollte ja eigentlich auch nicht, dass jetzt schon so viele Leute mitbekamen, dass wir ein Paar waren. Aber irgendwann würde das doch sowieso bekannt werden. Aber ich dachte, dass er schon seine Gründe dafür gehabt haben wird. Also wollte ich auch nicht weiter nachfragen. Nach kurzer Zeit kam er völlig außer Atem wieder zurück. Er war stinksauer. Ich fühlte mich merkwürdig. Das war ja ein toller Auftakt für unseren gemeinsamen Urlaub. Er schnappte meine Hand und wir konnten endlich in den Flieger steigen. Ein paar Minuten später saßen wir dann auf unseren Plätzen. First Class...so war ich noch nie geflogen... aber ich könnte mich dran gewöhnen.

Kurz nach dem Start merkte ich, wie sich mir der Magen drehte. Orlando war grad dabei mir irgendwas zu erzählen, aber ich konnte nur noch aufspringen und zur Toilette rennen. Das konnte so nicht weitergehen. Ich wollte langsam wirklich selber wissen was mit mir los war, aber jetzt müsste ich wohl noch warten bis wir wieder zurück waren. Als ich mich wieder zu Orlando setzte, schaute er mich fragend an.

„Infekt, ja? Hält aber schon ganz schön lange an. Vor allem ging’s dir doch bis eben noch ganz gut, oder?“

„Mhh...“ aber ich wusste selber, dass das nicht sehr überzeugend klang.

„Lea!“ Er drehte sich zu mir „Was ist wirklich mit dir los? Ich bin vielleicht ein Mann, aber dumm bin ich deswegen noch lange nicht!“ ich merkte, wie ich zu zittern begann und sich mir die Kehle zuschnürte. Tränen stiegen mir in die Augen... Er rückte näher an mich und nahm mich in den Arm.

„Hey.... Kleines, was ist denn los?“ ich konnte es nicht mehr ertragen, ihm nicht die Wahrheit zu sagen. Ich wollte nicht mehr versuchen alleine damit klarzukommen. Immerhin ging es ihn ja genauso viel an.

„Kannst du es dir nicht vielleicht denken?“ Er schaute mich leicht schockiert an. Ich wusste nicht wie er jetzt reagieren würde...Aber sehr wohl war mir wirklich nicht.

„Wie jetzt?...Ähm...Lea?!“ er schaute erschocken und hilflos zugleich.

„Ich glaub... ich...ich bin schwanger...!“ erwartungsvoll sah ich ihn an.

„Glaubst du, oder weißt du es? Hast du schon mal nen Test gemacht? Und warum sagst du mir das erst jetzt? Du hättest doch mit mir reden können!... Lea?... Vertraust du mir so wenig?“ ich lehnte meinen Kopf an seine Schulter.

„Es tut mir leid, aber ich weiß doch auch nicht wie ich damit umgehen soll! Ich mein, du stehst grad am Anfang deiner Karriere, du bist dauernd unterwegs, du hast bestimmt genug um die Ohren. Wo willst du denn noch ein Kind unterbringen?“ ich begann wieder zu weinen

„Orlando, ich hab Angst!“ ich glaub, ich hatte ihn ziemlich durcheinander gebracht. Aber ich war auch froh, dass endlich alles raus war.

Seine erste Reaktion war jedoch anders, als ich erwartet hatte. Er sagte erst mal gar nichts. Er nahm mich nur vorsichtig in den Arm.

Nachdem ein paar Minuten vergangen waren schob er mich vorsichtig von sich weg und schaute mir in die Augen.

„Mhh...dann muss ich uns mal ein größeres Auto besorgen, was?! Und ein Haus...Babysachen...Na dass kann ja teuer werden?!“ Ich sah ihn an und er grinste.

„Mensch Lea...Kleine... es gibt doch wirklich Schlimmeres. Ein Baby ist doch was Wunderbares!“ Er nahm mein Gesicht in seine Hände und küsste mich. Langsam begann ich mich wieder besser zu fühlen. Der ganze Druck der letzten Wochen fiel von mir ab. Vielleicht hätte ich wirklich schon viel früher mit ihm reden sollen. Das hätte mir viele schlaflose Nächte erspart. Aber mit dieser Reaktion hatte ich wirklich nicht gerechnet. Liebte er mich wirklich so sehr, dass er sogar ein Baby mit mir haben wollte. Vielleicht begann ich sogar ein bisschen zu hoffen, dass ich wirklich schwanger war. Er sah mich wieder an.

„Als erstes machen wir erst mal einen Test! Es wird auf dieser Insel ja wohl irgendwo ein Schwangerschaftstest aufzutreiben sein! Aber freuen wir uns jetzt erst mal auf unseren gemeinsamen Urlaub!“ Ich war einfach nur froh. Vielleicht konnte es jetzt doch noch ein schöner Urlaub werden.

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Wow! Ich konnte es noch gar nicht richtig glauben. Hatte sie mir wirklich gesagt, dass sie vielleicht schwanger ist? OK, wir wussten noch nichts genaues, aber mir gefiel der Gedanke vielleicht Vater zu werden. Ich musste versuchen meine Managerin zu erreichen. Sie musste zu sehen, dass sie mir länger Zeit verschafft. Es ging hier um Lea! Sie war mir wichtiger als jedes Interview oder Fotoshooting. Besonders jetzt! Das Erste was ich machen wollte, wenn wir auf dieser Insel ankamen, war, mit ihr, einen Schwangerschaftstest zu kaufen. Das dürfte ja kein Problem sein, so ein Ding zu finden.

Ich schliff sie durch die ganze Stadt. Ihre Laune wurde von Minute zu Minute schlechter. Sie meckerte nur noch.

„Mir reichts! Meine Füße tun weh! Ich habe keine Lust mehr! Können wir das nicht morgen machen?“ So ging das in einer Tour. Und ich sollte es ja nicht wagen, ihr zu wiedersprechen. Tat ich es doch einmal, eher unbewusst, warf sie mir vernichtende Blicke zu. Ich hoffte nur, dass das etwas an den Hormonen lag. Wenn das jetzt neun Monate so gehen sollte...Oh Gott!

Endlich fanden wir eine Drogerie. Ich schickte Lea alleine rein, ich musste telefonieren. Als ich meiner Managerin gesagt hatte, dass ich länger Zeit brauchte, war sie nicht sehr begeistert.

„Wie soll ich das machen? Ich kann doch nicht einfach für die nächsten zwei Wochen alle Interviewtermine und Fotoshootings absagen! Und die Promo-Tour für deinen neuen Film? Die Presse weiß, dass du mit Nicki zusammen bist, was werden die wohl schreiben, wenn sie da plötzlich alleine auftaucht? Wie stellst du dir das denn alles vor?“ aber mir war egal was sie da sagte.

„Dann verschiebst du die Termine einfach! Und die Promo-Tour muss halt mal ein paar Tage ohne mich auskommen! Ich bin nicht mehr mit Nicki zusammen! Das kann die Presse auch ruhig erfahren. Mir ist egal was die schreiben! Ich hab mich im Moment um weitaus wichtigere Dinge zu kümmern! Ich hab die letzten 4 Jahre fast ununterbrochen gedreht, Interviews gegeben, Fotoshootings gemacht... da wird es doch wohl mal möglich, dass ich 2 Wochen Zeit kriege um endlich mal mein Privatleben auf die Reihe zu kriegen! Lass dir was einfallen!“ aber auch sie wurde immer ärgerlicher, allerdings war mir das wirklich egal! Ich hörte gar nicht auf ihre Kommentare.

„Wie? Du bist nicht mehr mit Nicki zusammen? Warum krieg ich das jetzt erst mit? Und warum ist dir dein Privatleben plötzlich wichtiger als dein Job?“ so langsam hatte ich die Nase voll.

„Seit dem ich gemerkt hab, dass in meinem Privatleben in den letzten Jahren so gut wie alles schief gelaufen ist! Ich hab immer nur meine Arbeit im Kopf gehabt und damit einige Leute ziemlich verletzt und vernachlässigt habe! Und wenn du es genau wissen willst... Ich werde Vater! Deswegen brauch ich jetzt endlich mal Zeit für mich und meine Freundin! Ist das soweit klar?“ jetzt konnte sie nichts mehr sagen, aber sie schien sich damit abgefunden zu haben, dass sie mich nicht mehr umstimmen würde.

„Na ja, dann lass ich mir was einfallen! Zwei Wochen, aber dann erzählst du mir, was los ist! Ist dir das auch klar? Wenn du mehr Privatleben haben möchtest, dann müssen wir das anders regeln. Du kannst dir nicht mal so spontan einfallen lassen, dass du kurzfristig zwei Wochen Frei haben willst. Orlando, so läuft das nicht im Showgeschäft! Und von dieser... Freundin-Schwangerschafts-Sache erfährt vorerst niemand was! Sieh zu, dass du dich nicht unbedingt jetzt schon mit ihr fotografieren lässt. Das würde erst mal nur Probleme geben! Dann würden wir die Presse erst mal gar nicht mehr los werden! Und du kennst das Spielchen ja, wenn dich jemand fragt, dann ist sie nur eine Bekannte! Klar?“ ... blablaba... wie oft hab ich diese Geschichte schon gehört? Was glaubte sie denn wie blöd ich war? Glaube sie wirklich, dass ich jetzt mit Lea losrenne und jedem Pressetypen auf die Nase binden würde, dass sie meine Freundin und schwanger ist?

„Ja, ja, alles klar... wie immer...“ dann legte ich auf. Endlich war auch Lea wieder da.

„Was war denn los?“ fragte sie. „Ärger wegen dem Urlaub?“ ich legte meinen Arm um sie.

„Alles geklärt. Jetzt haben wir ganze 2 Wochen für uns!“ sie freute sich so sehr, dass sie mir wieder gleich um den Hals fiel. Da wurde mir bewusst, wie richtig die Entscheidung war, die ich grad getroffen hatte. Egal, ob ich jetzt noch Ärger mit dem Management bekommen würde, oder nicht.

Jetzt wollte ich nur noch ins Hotel und endlich anfangen Urlaub zu machen. Das hatte ich mir wirklich verdient.

Endlich im Hotel angekommen beschloss ich erst mal zu duschen. Lea wollte sich ein bisschen hinlegen, aber als ich aus der Dusche kam, war sie eingeschlafen. Ich war auch müde und legte mich zu ihr. Als ich aufwachte und mich zu ihr drehen wollte merkte ich, dass sie nicht mehr neben mir lag. Ich schreckte hoch. Ich wollte sie suchen, aber ich dachte mir schon, dass sie nicht weiter als bis ins Bad gekommen sein konnte. So war es dann auch. Sie machte die Tür auf. In der Hand hatte sie den Test. Erwartungsvoll schaute ich sie an. Aber ihr Gesicht verriet nichts. Mein Herz klopfte mir bis zum Hals.

„Und?...“ aber sie sah nicht sehr glücklich aus. Sie antwortete mir nicht, sondern hielt mir den Test unter die Nase.

„Hier!“

„Ähm... sorry Lea, aber... ich bin nur ein Mann! Ich hab keine Ahnung von so was!“

„Ich BIN schwanger!“ sie fing wieder an zu zittern. Ich wusste nicht wovor sie solche Angst hatte. Also nahm ich sie einfach nur in den Arm und flüsterte „Na dann... kriegen wir jetzt wohl ein Baby!“ ich war glücklich! Ich freute mich wirklich. Plötzlich stieß sie mich weg, drehte sich um und rannte wieder ins Bad. Ich konnte mir schon denken, warum. Na ja, daran werde ich mich wohl noch gewöhnen müssen. Trotzdem hatte ich irgendwie das Gefühl, dass sie nicht so ganz glücklich darüber war. Aber wie sollte es jetzt weitergehen? Wir mussten reden, aber nicht jetzt! Jetzt wollte ich erst mal eine schöne Zeit mit ihr verbringen. Als sie wieder aus dem Bad kam, sah sie immer noch ziemlich niedergeschlagen aus. Ich musste versuchen sie auf andere Gedanken zu bringen. Es war so wunderschön hier, wenn es das Paradies gab, dann waren wir beide genau da!

Das Hotel hatte einen eigenen exklusiven Privatstrand. Dort würden uns bestimmt keine Fotografen auflauern, aber vielleicht sollten wir trotzdem etwas vorsichtiger werden. Nur wie sollte ich das Lea beibringen, wenn sie sowieso momentan bei jeder Gelegenheit anfing zu weinen? Ich wollte mich einfach jetzt nicht damit beschäftigen. Es war wunderschön am Strand. Kaum eine Menschenseele war zu sehen. Außer so einem Typen, der Getränke verkaufen wollte. Das Wasser war herrlich klar und blau. Noch nie hatte ich einen so wunderschönen Strand gesehen. Und dann auch noch hier, mit meiner Lea... Ich war der glücklichste Mann der Welt. In einer etwas abgelegenen Ecke des Strandes, standen unter Palmen zwei Liegen. Ich griff Lea an der Hand und zog sie dort hin. Dann stellte ich die Taschen ab, zog mich bis auf meine Badehose aus und wollte endlich ins Wasser. Aber Lea konnte ich noch nicht dazu bewegen. Sie packte sich erst mal ein Handtuch aus, zog sich aus und legte sich auf die Liege. Sie sah wirklich sexy aus, in ihrem blau-weiß gestreiften, ziemlich knappen Bikini. Aber es ging ihr wieder mal nicht so gut. Lag wohl an der ziemlich feuchtwarmen Luft. Aber hier am Strand war es angenehm. Trotz allem stürzte ich mich erst mal in die Fluten. Diese Abkühlung hatte ich wirklich gebraucht. Es dauerte auch nicht lange und Lea folgte mir. Zumindest versuchte sie es, aber wie Frauen so sind, schien sie ewig zu brauchen bis sie endlich im Wasser war, also lief ich zu ihr, schnappte sie und trug sie in Wasser. Natürlich brüllte sie wie am Spieß.

„Ahhh... das ist so kalt... Hör auf..... Lass mich runter...!“ na ja, aber sonst hätte sie wahrscheinlich eine Stunde gebraucht. Als das Wasser etwas tiefer wurde, ließ ich sie einfach fallen. Aber ich hatte nicht damit gerechnet, dass sie so wendig ist. Unter Wasser griff sie meine Beine und zog mich mit nach unten, dann ließ sie mich los und schwamm so schnell sie konnte von mir weg. Als ich wieder auftauchte war sie schon wieder in Strandnähe und rief mir zu.

„Tja, damit hast du wohl nicht gerechnet, was? Du solltest erst denken und dann handeln! So schwach, wie ich aussehe bin ich nicht!“ dann legte sie sich in den Sand, die Wellen umspülten ihr Füße. Ja, ich war verliebt bist über beide Ohren! Ich schwamm auf sie zu. Sie hatte die Augen geschlossen. Also setzte ich mich neben sie. Es war wunderschön. Wir waren ganz alleine. Wir konnten tun und lassen was wir wollten.. Ich beuge mich über sie, strich ihr durchs Gesicht und küsste sie. Sie blinzelte mich an und lächelte.

„Ich liebe dich! Und ich freue mich wirklich auf das Baby!“ ich legte meine Hand auf ihren Bauch. Irgendwie war es immer noch ein eigenartiges Gefühl für mich. Sie legte ihre Hand auf meine.

„Komisches Gefühl... hm?“ sie stützte sich auf und sah mir in die Augen. „Ich mein, irgendwie verändert es auf einen Schlag alles... Grad noch kam ich grad aus Deutschland und wollte mir einen Traum erfüllen... und jetzt? Jetzt sitz ich hier auf einer Trauminsel, mit meinem Traumann und bald auch noch einem Baby... Eigenartig, wie sich die Dinge manchmal entwickeln... „ sie schaute mich verträumt an. Ich nahm ihr Gesicht in meine Hände und küsste sie auf die Nase „Eigenartig, ja... aber auch wunderbar!“

Kapitel 12

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Warum tat er das? Warum war er so lieb und warum freute er sich so sehr auf das Baby? Es war wunderschön auf dieser Insel. Zum ersten Mal, seit ich wusste, dass ich vielleicht schwanger war, schien alles richtig zu sein. Manchmal ließ ich mich sogar von seiner Vorfreude anstecken und wir begannen Pläne zu schmieden, aber sobald ich abends im Bett lag und er neben mir schlief, begann ich nachzudenken. Die Zeit hier würde bald vorbei sein, und wir würden zum Alltag zurückkehren müssen. Orlando würde wieder nach LA fliege und mich alle paar Wochen in Canterbury besuchen kommen. Ich würde alleine sein. Ich würde als Hausmütterchen enden. Ich würde irgendwann aufhören müssen zu arbeiten. Woher sollte ich dann Geld bekommen? Würde es darauf hinauslaufen, dass ich mich von ihm unterhalten lassen müsste? Das wollte ich nicht! Ich wollte niemals abhängig von einem Mann sein! Je näher der Tag unserer Abreise rückte umso schlechter ging es mir. Ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen, dennoch war es häufig schwer ihm was vorzumachen. Ich wünschte mir so sehr, dass er mich mal fragen würde, wie ich mich in dieser Situation fühlte. An unserem letzten Abend verband er mir plötzlich die Augen.

„Kleines, ich hab eine Überraschung für dich!“ Ich merkte, dass er mich an den Strand führte. Als ich wieder gucken durfte, traute ich wieder einmal meinen Augen nicht. Er überraschte mich immer wieder. Er hatte ein Candle-light-Dinner am Strand organisiert. Es war herrlich romantisch. Nur wir zwei, die Palmen und das Meer. So was hatte ich mir immer gewünscht, aber noch nie hatte das jemand für mich getan. Ich war wieder mal so glücklich, aber meine Stimmungen schwankten sowieso von Tag zu Tag mehr. Zwar fühlte ich mich in diesem Moment wieder nur wohl in meiner Rolle als Freundin von Orlando und werdende Mutter, aber ich wusste, dass das auch der richtige Moment war, um mit ihm zu reden. Damit würde ich uns beiden wahrscheinlich den ganzen Abend versauen und meine Stimmung würde sicherlich schlagartig wieder ins Gegenteil umschlagen, aber es musste sein! Ich hatte es mir so fest vorgenommen. Aber als wir dann beim Essen saßen und ich mir ständig überlegte, wie ich anfangen sollte, ließ er mich wieder fühlen, wie sehr er mich liebte und wie glücklich er war. Nein! Warum machte er es mir nur so schwer? Wieder einmal warf ich meine Pläne für ein Gespräch über den Haufen. Es ging mir schlecht dabei, aber ich konnte es einfach nicht. Auch dieser Abend verstrich... natürlich... ohne ein Gespräch.

Am nächsten Tag im Flieger war ich wieder den Tränen nahe. Er legte seinen Arm um mich und sah mir in die Augen

„Hey, was ist denn los?“ sicherlich konnte er sich denken was los war, aber ich antwortete ihm trotzdem:

„Was denkst du denn? Ich vermisse dich nur jetzt schon so unheimlich!“ Er strich mir mit dem Handrücken über meine Wange und versuchte beruhigend auf mich einzureden.

„Ich liebe dich, Lea und ich weiß, dass wir eine Lösung finden müssen und das werden wir auch!“

„Aber wann? Orlando, ich will nicht alleine sein!“ ich wollte ihm nicht mehr in die Augen sehen. Es tat so weh! Aber er ließ mich nicht los. Im Gegenteil... er zog mich noch näher zu sich, strich mir durchs Gesicht und küsste mich so zärtlich, dass ich mich gar nicht mehr gegen meine Gefühle wehren konnte.

„Sag mir doch mal die Wahrheit! Haben wir denn überhaupt eine Zukunft? Ich mein, du stehst in der Öffentlichkeit! Die ganze Welt interessiert sich für dein Privatleben. Du musst dir jeden Schritt überlegen, den du machst. Ein Fehlschritt und du kannst es am nächsten Tag in allen Zeitungen lesen. Irgendwie hab ich Angst da mit reingezogen zu werden, andererseits will ich auch nicht für immer dein „kleines Geheimnis“ bleiben. Orlando, ich war selber mal jung, und ich kann mir vorstellen wie einige deiner Fans abgehen werden, wenn du unsere Beziehung öffentlich machen willst! Da wird es die eine Art von Mädels geben, die sich sofort vom nächstbesten Hochhaus stürzen, eine Art, die versuchen werden mich auf alle möglichen Weisen schlecht zu machen, die über mich lästern werden, die mich auf der Straße dumm anlabern werden... die werden mich hassen! Die kleinste Gruppe deiner Fans ist wahrscheinlich die, die es einfach akzeptieren und sich vielleicht sogar für uns freuen würde. Ich weiß nicht, ob ich das alles verkraften kann. Ich hab Angst, dass unsere Beziehung irgendwann daran zerbrechen wird! Und ich hab Angst, dass mir das alles über den Kopf wächst!“ ich merkte, wie mir die Tränen über die Wangen liefen. Warum musste ich nur immer gleich anfangen zu heulen? Ich hasste das! Er schaute mich verständnisvoll an und küsste mich wieder, aber langsam begannen mich diese verständnisvollen Blicke zu nerven. Ich erwartete doch nur eine Antwort von ihm!

„Ich versteh dich, Engel, aber wenn wir eine Zukunft haben wollen, dann wird es wohl eines Tages so kommen, dass du lernen musst damit umzugehen. Ich will dich auf keinen Fall zu meinem „kleinen Geheimnis“ machen! Aber ein bisschen Zeit haben wir noch. Lass die Presse doch spekulieren und lass diese „Fans“, von denen ich nicht weiß, ob man so was als Fans bezeichnen sollte, doch labern soviel sie wollen! Wenn sie nichts Besseres zu tun haben? Aber ich kann mich doch nicht bei meiner kompletten Lebensgestaltung nur danach richten, was der Presse und den Fans gefällt! Du musst lernen einfach drüber zu stehen und die anderen reden zu lassen. Ansonsten macht dich das alles kaputt! Die Leute müssen einfach verstehen, dass es nicht nur den Schauspieler Orlando Bloom gibt, sondern auch den privaten Menschen, der mit der Frau zusammen sein will, die er liebt und der eine Familie haben will!“

Verstand er überhaupt, was ich von ihm wollte? Verstand er, wie es mir ging? Verstand er, dass ich versuchte ihm meine Gefühle zu erklären? Irgendwie glaubte ich nicht dran. Mich ärgerte das alles. Immer nur ER! ER freute sich so sehr auf das Baby. ER glaubt, dass wir das schaffen. Fehlte nur noch, dass ER mir sagen würde, was ich tun soll. Vielleicht sollte ER das Baby ja gleich selber kriegen!... Boah! Wenn Männer doch nur Kinder kriegen könnten!...

„Was?“ erstaunt schaute er mich an.

„Was.... was?“ Huch! Ich hatte doch wohl nicht laut gedacht, oder?

„Was hast du da ebend gesagt?“ Hoops... naja, das hatte ich wohl doch... Tja... so was passiert.... Und um ehrlich zu sein war mir das auch egal. Sollte er doch hören was ich dachte.

„Na ja... ist ja auch egal. Auf jeden Fall bin ich unglaublich glücklich“ Das konnte doch nicht wahr sein! Schon wieder ER.... NEIN Lea! ... Du bringst ihn nicht um! Nicht jetzt! Nicht hier! Ich versuchte ihn anzulächeln. Okay... vielleicht ein bisschen gequält, aber immerhin!

„Na siehst du! Das ist meine Lea!... Oh... ich glaub wir landen gleich!“ Tja, nun war es also so weit! Unsere gemeinsame Zeit war mal wieder vorbei. Orlando kam nicht mehr mit zurück nach Canterbury, sonder flog gleich von London aus weiter nach LA. War vielleicht für den Moment auch besser so. Ich weiß nicht, wie seine Fans, seinen Tod verkraftet hätten... manchmal musste ich selber über meine absurden Gedanken lächeln...

Er war komisch am Flughafen. Ich durfte ihn nicht küssen und nicht anfassen. Ich war schon froh, dass ich überhaupt noch neben ihm gehen durfte, aber ich verstand es. Er wollte mir einfach Zeit geben, also versuchte er jeder Situation, die irgendwas über uns erkennen lassen würde, aus dem Weg zu gehen. Plötzlich zog er mich in einen etwas abgelegeneren Gang und küsste mich.

„So, ich glaub, ich geh dann jetzt alleine weiter!“

„Hmm... ist wohl besser so...“

„Hey Engelchen! Bitte nicht weinen! Es fällt mir auch nicht leicht, aber ich muss nun mal wieder los. Ich verspreche dir, dass ich sobald wie möglich wieder her komme.“ Weinen? Ich? ... vor Wut vielleicht... ich erschreckte mich mal wieder über meine Gedanken. Ich war wohl jetzt schon zu einer Zicke mutiert und dabei war wahrscheinlich grad erst im 2. Monat... Eigentlich liebte ich ihn doch und ich war froh, dass ich ihn hatte. Wenn er mir doch nur mal zuhören würde...Ich legte meinen Kopf an seine Schulter und versuchte mir wieder darüber klar zu werden, dass ich ihn liebte.

„So bald wie möglich? Na gut! ... Orlando!!!... Was machst du nur mit mir? Ich vermiss dich jetzt schon so sehr! Tu mir bitte einen Gefallen! Sieh zu, dass du los kommst, sonst lass ich dich hier nicht mehr weg!“ er lächelte und auch ich versuchte mich zu einem Lachen durchzuringen, obwohl mir nur nach weinen zumute war. Er hob mein Gesicht, strich mir mit seinem Daumen eine Träne weg und küsste mich.

„Pass gut auf dich auf! Wenn irgendwas ist, dann kannst du mich jederzeit anrufen! Wenn ich zurück komme, dann werden wir eine Lösung finden! Denn ewig ertrag ich das auch nicht, dich immer zurück zu lassen!“ Ich wollte ihn nicht loslassen. Also küsste ich ihn wieder und wieder, aber irgendwann drückte er mich weg.

„So, jetzt reichts aber! Sonst verpass ich noch meinen Flug!“ Als ich kurz über seine Schulter schaute, sah ich wie jemand winkend auf uns zulief. Es war Sam!

Grad als ich mich umdrehen wollte um zu gehen, hielt er meinen Arm fest. Ich schaute ihn an und er zog mich wieder zu sich. „Lea! Es ist echt schwer, dich gehen zu lassen, weißt du das?“ Dann legte er seine Hand auf meinen Bauch und ein wunderbares Kribbeln durchfuhr mich. „Pass auch gut auf das Kleine auf, ja?!?“ Sam stand nun schon hinter ihm und schaute fragend. Hatte sie gehört was er gesagt hat? Ich schaute ihn an und versuchte ihm klar zu machen, dass er sich umdrehen sollte. Irgendwann verstand er das auch.

„Wo versteckt ihr euch denn hier? Ich suche euch schon seit 20 Minuten!“ Orlando wollte sie umarmen, aber sie schaute ihn nur noch fragender an.

„Halt mal! Was hab ich denn da nicht mitgekriegt? Das Kleine?“ Orlando schaute auf den Boden.

„Orlando Bloom! Du brauchst gar nicht versuchen meinen Blicken auszuweichen! Sagt nichts!.... Das gibt’s doch nicht! Oder....?“ Orlando blickte auf und schaute sie an und die beiden schienen sich ohne ein Wort zu verstehen. Sam umarmte ihn stürmisch.

„Ich kann es wirklich nicht glauben! Erst tut ihr so, als ob ihr euch gar nicht leiden könnt. Da muss man euch erst mal dermaßen auf die Füße treten, bis ihr zueinander findet und dann?... ich mein.... lange habt ihr ja nicht gebraucht, was? Mensch, ich freu mich so für euch!“ Sie schien wirklich glücklich zu sein. Irgendwie hatte ich langsam das Gefühl, dass alle um mich herum glücklich waren und ich die Einzige war, die sich ein paar mehr Gedanken darum machte. Dann wurde Orlandos Flug aufgerufen. Er musste sich beeilen. Also umarmte er mich noch einmal und küsste mich.

„Machs gut, Engel! Ich liebe dich! Ich ruf an sobald ich angekommen bin.“

„... Ich liebe dich auch....! Aber jetzt hau endlich ab!“ ich küsste ihn noch einmal flüchtig, dann drehte er sich um und ging. Ich wollte ihm nicht mehr hinterher schauen. Ich nahm Sam an der Hand und sagte, dass wir endlich zum Auto gehen sollten.

Sam hörte gar nicht mehr auf breit zu grinsen. Unterwegs fragte sie plötzlich: „Was wohl Mum dazu sagen wird? Da bin ich ja echt mal gespannt!“

„Ähm... Sam, ich möchte noch nicht, dass sie das schon erfährt! Bitte!“

„Warum denn das nicht? Ich glaube sie wäre auch superglücklich!“ Ich konnte es nicht mehr hören! Alle waren superglücklich! Es kotzte mich an! Ich merkte wie die Wut in mir wieder zu brodeln begann, aber ich wollte ruhig bleiben! Wirklich!... Ich wollte!... aber...

„Ich kann es nicht mehr hören! Warum sind denn nur alle glücklich und mich fragt keiner?“ Sam schaute erschrocken zu mir rüber.

„Lea! Was ist denn los? Freust du dich etwa nicht darüber?“

„Nein, verdammt noch mal! Ich freue mich nicht! Ich hab einfach nur Angst! Ich will jetzt nicht mehr darüber reden, Bitte!“ die weitere Autofahrt redeten wir gar nicht mehr miteinander. Sam setzte mich zu Hause ab und verschwand wieder. Ich war froh, endlich meine Ruhe zu haben. Ich legte mich auf meine Couch und begann wieder nachzudenken. Ich verstand es nicht, warum keiner mich verstehen konnte! Ich befürchtete wirklich als einsames Hausmütterchen zu enden. Dann fiel mir ein, dass ich vielleicht einen Termin beim Arzt machen sollte. Zum Glück hatte er an diesem Nachmittag sogar noch Zeit für mich. Ich war zwar ziemlich fertig von dem Flug, aber ich wollte es endlich hinter mich bringen. Nach der Untersuchung saß ich ungeduldig im Sprechzimmer und wartete. Ich wartete bestimmt eine halbe Stunde, bis endlich der Arzt mit einem Lächeln herein kam.

„So, Ms. Winter. Ich kann ihnen gratulieren! Sie sind in der 9. Woche schwanger!“ Ich konnte mich in diesem Moment zu keiner Reaktion durchringen. Ich verabschiedete mich nur schnell und verließ die Praxis. Da klingelte mein Handy.

„Ja?“ ich glaub, das klang ganz schön unfreundlich, aber das war mir egal.

„Hallo... Schatz?“ na das klang doch schwer nach Orlando. Irgendwie war ich froh, dass er anrief.

„Hey! Na endlich angekommen?“

„Ja, aber ich hab nicht viel Zeit. Ich wollt nur Bescheid sagen, dass ich da bin. Ich meld mich wieder, wenn ich Zeit hab. Bye Engel. Ich liebe dich“ ich war ziemlich überrumpelt und wusste im ersten Moment gar nicht was ich sagen sollte. Das einzige was ich hervorbrachte war ein kurzes: „Okay... Ich lieb dich auch!“ ... klack... er hatte aufgelegt. Na Super! Das ging ja schon genau so los wie ich es befürchtet hatte.

Irgendwie musste ich erst mal meinen Kopf wieder frei bekommen. Ich musste endlich mal vernünftig nachdenken, was ich nun machen sollte. Ich hätte gerne mit jemandem geredet, aber mit wem? Ich glaube ich hatte Sam ganz schön geschockt. Sollte ich mich trotzdem überwinden mit ihr zu reden? Ach, egal! Ich dachte nicht weiter nach, sondern machte mich auf den Weg zu ihr. Mittlerweile konnte man sogar wieder an der Haustür klingeln. Die Mädchen hatten wohl mitbekommen, dass Orlando nicht mehr da war. Als Sam an die Tür kam, schaute sie mich immer noch vorwurfsvoll an.

„Was gibt’s denn?“

„Ach Sam, du benimmst dich ja, als wenn das dein Kind wäre! Darf ich erst mal reinkommen?“ Sam ging beiseite und zeigte mir mit einer Handbewegung, dass ich reinkommen sollte. Sie schloss die Tür hinter mir und wir gingen in die Küche.

„Willst du nen Tee?“ fragte sie beleidigt.

„Ja, gerne! Sam, es tut mir leid! Ich weiß auch nicht, aber irgendwie komm ich momentan mit mir selbst nicht klar!“ endlich lächelte sie mich wieder an.

„Das hab ich gemerkt!“ Sie stellte mir eine Tasse Tee hin und setzte sich zu mir.

„Was ist denn nun wirklich los? Willst du das Baby nicht?“

„Wenn ich das wüsste, Sam! Dann wäre mir wirklich geholfen! Weißt du, ich hab einfach Angst letztendlich hier alleine mit dem Kind zu sitzen. Orlando hat so viel zu tun. Er steht grad erst am Anfang seiner Karriere. Wer weiß, ob er sich in ein paar Monaten nicht überlegt hat, dass ihm ein Baby gar nicht in seinen Plan passt?“ Sam nahm meine Hand und schaute mich an.

„Weißt du Lea... ich kenn Orlando... wenn er sagt, dass er sich auf das Kind freut und immer für dich da ist, dann ist das auch so! Er hat zwar in der letzten Zeit viel Mist gemacht und sich manchmal echt bescheuert verhalten, aber mit so was treibt er keine Scherze! Hast du noch nicht gemerkt, wie sehr er dich liebt? Er hat doch schon angefangen sein ganzes Leben umzukrempeln. So weit ich mich erinnern kann, war er in den letzten 4 Jahren sehr selten zu Hause. Seit dem er dich kennt, ist er bald weniger in LA als hier. Du brauchst doch nur zu pfeifen und er springt! Ich kann mir nicht vorstellen, dass ihm das noch keinen Ärger mit seinem Management eingebracht hat. Aber das ist ihm egal. Du bist ihm doch wichtiger als alles andere!“

„Das hört sich ja alles so schön an, aber er versteht mich einfach nicht. Er hört mir ja nicht mal richtig zu, wenn ich mit ihm über meine Gefühle reden will. Immer nur Er!... Weißt du Sam, heute im Flugzeug hätte ich ihn am liebsten erwürgt! Und jetzt würde ich es am liebsten auch schon wieder tun. Er hat Glück, dass er in LA ist...“ Sam lachte.

„Da kann man ja nur hoffen, dass das an den Hormonen liegt... sonst sollte er die nächsten Monate wohl auch da bleiben...“ ich setzte ein gestelltes Lächeln auf.

„Glaub mir! Der hat Zeit für dich, aber manchmal gibt es wahrscheinlich Situationen wo es ihm wirklich unmöglich ist zu telefonieren. Lea! Mach keinen Blödsinn! Wenn du Probleme hast, dann sag ihm das!“ ... genau in diesem Moment klingelte mein Handy...

„Ja?“

„Hi, Lea... Schatz, ich bin´s noch mal...“

„Wenn man vom Teufel spricht.... was? Ich geh mal ins Wohnzimmer.“ dann verschwand sie und ich konnte ungestört weitertelefonieren.

„Was gibt´s?“

„Hey, was ist denn mit dir los?“ das traute er sich noch zu fragen?

„Nichts! Was soll denn mit mir sein?“

„Woher soll ich das denn wissen? Geht’s dir nicht gut?“

„Doch, Orlando! Mir geht’s super! Ich war grad beim Arzt. Ich bin in der 9. Woche schwanger und mit dem Baby ist alles in Ordnung...“ er unterbrach mich

„Das ist doch super!“ ... das ist doch super... „Ich freu mich so!“... ich freu mich so... Argh!!!

„Na dann... Ich hab jetzt keine Zeit mehr, Orlando! Hab dich lieb... Viel Spass in LA... Bis bald...“ ich wollte auflegen, bevor mir der Kragen platzte, aber er ließ mich nicht. Gut! Dann war er halt selber schuld. Ich wollte es ihm ersparen...

„Hey Lea... was ist denn los? Warum bist du denn so komisch? Ich dachte wir freuen uns beide auf das Baby? Was stimmt denn nicht?“

„Orlando, hör zu! Es stimmt gar nichts! Es stimmt nicht, dass du immer nur davon redest wie glücklich du bist und dabei vergisst mich mal zu fragen. Es stimmt nicht, dass ich alleine hier sitze und du in LA. Es stimmt nicht, dass alle um mich herum einen auf Friede-Freude-Eierkuchen machen! Mich kotzt das einfach alles an. Ich kann immer wieder versuchen mit dir zu reden, aber du hörst mir gar nicht zu! Ich will auch mal gefragt werden, wie ich mir das alles vorstelle.“ er schien sehr verdutzt zu sein und stotterte.

„... Ähm... Wie... Was... Warum? Lea? Was soll das alles? Ich versteh hier grad gar nichts mehr!“

„Ich weiß, dass du nichts verstehst! Okay, dann erklär ich dir das jetzt mal genau! Ich will nicht als einsames Hausmütterchen enden. Ich will meinen Traum nicht aufgeben. Ich will nicht für den Rest meines Lebens die Frau in deinem Hintergrund sein! Ich will auch noch was in meinem Leben erreichen!“

„Heißt das, dass du das Kind nicht kriegen willst?“ jetzt schien auch er wütend zu werden.

„Vielleicht heißt es das, ja... Ich weiß es selber nicht! Ich brauch ein bisschen Zeit um nachzudenken!“

„Lea! Das kannst du doch nicht einfach so alleine entscheiden! Wehe du machst irgendwas, bevor ich da bin! Ich such mir den nächsten Flug und komm zurück! So was bricht man nicht einfach übers Knie! Wir müssen reden, aber nicht hier am Telefon. Das bringt doch nichts!“

„Genau, Orlando, dass bringt nichts! Deswegen leg ich jetzt auch auf! Bye!“ ... und ich drückte ihn weg...

Ich merkte, wie ich vor Wut zitterte. Um dem Problem aus dem Weg zu gehen, dass er noch mal versuchen würde mich anzurufen, stellte ich mein Handy ganz aus.

Ich wollte raus hier. Ich verabschiedete mich noch schnell von Sam und lief aus dem Haus. Als ich zu Hause war, konnte ich die Tränen nicht mehr zurückhalten. Ich warf mich auf mein Bett und weinte. Ich musste einfach weg aus Canterbury. Ich beschloss mich in der Schule krank zu melden. Vielleicht sollte ich mal für eine Weile nach Deutschland fahren. Einfach weg von all dem hier. Mal wieder zu normalen Leuten, die nichts von Orlando und mir wussten. Zu Leuten mit denen ich nicht über meine Schwangerschaft sprechen musste. Vielleicht könnte ich mir dort über einiges klar werden. Das war eine gute Entscheidung...

Kapitel 13

Was sollte das heißen? Sie weiß nicht, ob sie das Baby kriegen soll? Das konnte doch nicht wahr sein. Wie lange war ich weg. Doch noch nicht mal einen Tag und schon hatte sich alles verändert. Als wenn ich nicht schon genug Ärger mit dem Management hatte... Ich sollte mir gut überlegen, was ich tat, sagten sie mir. Ich sollte drüber nachdenken, ob es wirklich eine so gute Idee war, die Beziehung mit Nicki zu beenden um mich mit einem einfachen „Mädel“ aus Deutschland zu amüsieren. Amüsieren? Was wussten die denn schon, wenn ich so über den derzeitigen Stand unserer Beziehung nachdachte, dann hatte das bei Weitem nichts mehr mit amüsieren zu tun! Aber ich hatte mich nun mal in sie verliebt. Egal was Management, Presse oder Fans dazu sagen würden.

Trotzdem musste ich zusehen, dass ich so schnell, wie nur möglich, einen Flug nach London kriegte. Ich hätte es eigentlich wissen müssen, dass man eine schwangere Frau nicht einfach so alleine lassen sollte... Aber ich hatte nicht gedacht, dass sie so schnell auf dumme Gedanken kommen würde. Klar, ich verstand ihre Sorge, sie liebte es zu unterrichten. Sicherlich würde die Presse irgendwann... okay... wohl ziemlich schnell hinter unsere Beziehung kommen und dann würde sie wohl nicht mehr als Lehrerin arbeiten können, aber das hatte doch nichts mit dem Baby zu tun. Das wäre auch ohne die Schwangerschaft passiert!

Zum Glück bekam ich einen Flug am nächsten morgen. Ich versuchte noch ein paar mal in der Nacht (wegen der Zeitverschiebung, versteht sich) Lea zu erreichen, aber sie hatte ihr Handy ausgestellt. Ich wurde fast verrückt. Die halbe Nacht rannte ich in meiner Wohnung herum. Meine Sachen hatte ich schon, kurz nachdem ich den Flug gebucht hatte, fertig gepackt. Meine Managerin wusste auch Bescheid. Höchstwahrscheinlich würde sie mir bei unserem nächsten Treffen den Kopf abreißen, aber da musste ich wohl durch. Also rannte ich die halbe Nacht auf und ab, trank Kaffee, schaltete den Fernseher ca. 200 mal an und aus, versuchte alle 2 Minuten Lea doch noch irgendwie zu erreichen... um es kurz zu sagen, tat ich alles, nur nicht schlafen. Immer wieder überlegte ich mir, was ich tun würde, wenn sich Lea gegen das Baby entscheiden würde. Ich konnte sie ja wohl schlecht 9 Monate irgendwo festbinden, nur damit sie keinen Blödsinn macht, aber warum hatte sie so große Probleme damit? Warum freute sie sich nicht einfach? Irgendwie tat mir ihre Reaktion ziemlich weh.

Ich war so glücklich mit dem Gedanken bald Papa zu werden, aber sie? Ich wollte immer schon viele Kinder haben und jetzt in meinem Alter sollte ich vielleicht auch damit anfangen, aber wie, wenn Lea sich so sträubte? Sie war nun mal die einzige Frau, mit der ich mir das vorstellen konnte.

Warum musste unsere Beziehung nur immer so kompliziert sein?

Endlich konnte ich mich, ohne mir dabei blöd vorzukommen, auf den Weg zum Flughafen machen. Ich war unglaublich nervös. Ich hatte mir vorgenommen im Flieger ein bisschen zu schlafen, aber das klappte natürlich nicht. Wie immer wartete Sam schon auf mich. Was wäre ich nur ohne sie? Auf der Autofahrt erzählte sie mir von ihrem Gespräch mit Lea. Das alles schockte mich ziemlich. Langsam schien der Gedanke, dass Lea an eine Abtreibung denken könnte gar nicht mehr so absurd.

„Wie geht’s ihr heute? Hast du sie heute schon gesehen?“ besorgt schaute Sam zu mir rüber.

„Sie muss doch heut wieder in der Schule gewesen sein, oder? Mach dir mal nicht zuviel Gedanken. Eigentlich traue ich es ihr nicht zu, irgendwas Unüberlegtes zu machen.“ Sam traute ihr das nicht zu, aber ich war mir da nicht zu sicher. Die Schwangerschaft hat sie scheinbar ziemlich durcheinander gebracht. Ich wusste nicht was ich ihr zutrauen konnte und was nicht. Aber ein wenig beruhigte mich das was Sam sagte ein wenig. Trotzdem wollte ich sie so schnell wie möglich sehen. Ich bat Sam mich direkt bei ihr abzusetzen. Sie machte das auch und fuhr dann wieder los.

„Redet erst mal alleine, das ist wahrscheinlich besser.“ hatte sie gesagt und verschwand. Mein Herz klopfte wie verrückt als ich geklingelt hatte. Hoffentlich war alles in Ordnung. Hoffentlich hatte sie sich wieder ein bisschen beruhigt. Das konnte doch so nicht weitergehen. Vielleicht wäre es die richtige Entscheidung, sie doch mit nach LA zu nehmen. Aber da war immer noch meine Angst, dass sie sich dort nicht wohlfühlen würde.

Mittlerweile wartete ich schon 10 Minuten und niemand öffnete die Tür. War sie vielleicht noch nicht aus der Schule zurück? Aber das konnte nicht sein, es war schon 16 Uhr. Da war sie normalerweise immer zu Hause. Langsam merkte ich, wie die Angst in mir hochstieg. Hoffentlich hatte sie keinen Mist gemacht! Da fiel mir ein, dass sie mir vor einer Weile mal einen Schlüssel für ihre Wohnung gegeben hatte, aber leider fiel mir nicht ein, wo der war. Schon fast verrückt vor Sorge machte ich mich auf den Weg nach Hause, zwischendurch wählte ich immer wieder ihre Nummer, aber sie hatte ihr Handy noch immer ausgeschaltet. Meine Sorge begann sich langsam in Wut zu wandeln. Warum machte sie dass? Wo ist sie? Ich konnte es nicht mehr verstehen. Was war nur aus der Lea geworden, in die ich mich verliebt hatte? Sicher war es eine schwere Zeit für sie, aber nicht NUR für sie! Es war auch für mich nicht einfach. Immerhin wollte ich soviel Zeit wie möglich mit ihr verbringen und das gefiel meinem Management natürlich nicht, aber daran dachte sie nicht. Sie dachte nur an sich! Sie und ihre Probleme! Ich wurde richtig sauer auf sie und ich konnte mich nicht beruhigen! Abhauen... ja, dass schien ihre Lösung für alle Probleme zu sein. Einfach weglaufen und an niemand anderen denken!

Wieder und wieder versuchte ich sie anzurufen... plötzlich... als ich es zum wahrscheinlich 259 Mal versuchte, klingelte es. Mir fiel ein Stein vom Herzen. „Bitte geht ran! Geh endlich ran Lea!“ schoss es mir durch den Kopf während es schon zum 9 mal klingelte. Ich wollte grade die Hoffnung wieder aufgeben und auflegen, da nahm jemand den Hörer ab,

„Ja?“ fragte sie vorsichtig.

„Lea? Hey? Wo bist du?“ sie antwortete nicht und das machte mich wütender als ich ohnehin schon war.

„Warum antwortest du nicht? Lea? Wo bist du verdammt noch mal? Was soll der ganze Scheiß?“ ich wollte sie nicht anschreien. Ich wusste, dass sie das wieder nur zum heulen bringen würde und ich wollte nicht, dass sie auflegte, ich wollte endlich wissen wo sie steckte.

„Orlando?...“ fragte sie leise

„Ja sicher! Was soll die Frage?“

„Was willst du von mir?“

„Was ich von dir will? Ich will wissen, wo du steckst. Ich bin hier in Canterbury! Ich dachte wir wollten reden?“

„Wir wollten reden? Orlando, du wolltest reden! Ich wollte einfach nur meine Ruhe haben um ein bisschen nachzudenken! Warum kannst du mich nicht einfach mal in Ruhe lassen? Ich bin in Deutschland, bei meiner Mutter, reicht das?“ schrie sie ins Telefon. Warum in aller Welt, war sie so wütend? Eigentlich war ich doch derjenige, der hier wütend sein sollte!

„Wenn du willst, dann reicht das! Lea hör mir zu! Ich hab die Nase gestrichen voll! Ich weiß, dass du Probleme hast, aber nicht nur du! Bei mir läuft auch nicht alles super. Ich hab riesen Ärger mit dem Management, weil ich zurück nach Canterbury geflogen bin. Die haben mir gesagt, dass ich meine Karriere an den Nagel hängen kann, wenn das so weitergeht! Aber ich hab das alles nur für dich und das Baby gemacht. Ich dachte, dass das mehr wert wäre als meine Scheiß-Karriere, aber mittlerweile glaub ich, dass ich mich getäuscht hab. Ich wollte mit dir reden! Ich wollte, dass wir das alles klären, aber dir scheint das alles egal zu sein. Lea, ich kann nicht mehr! Mach was du willst! Von mir aus, bleib in Deutschland und lauf vor deinen Problemen weg, wenn du meinst, dass das die Lösung ist, dann bitte... aber rechne nicht mehr mit meiner Unterstützung! Sieh zu wie du weiterhin klar kommst! Es reicht!“ Gott, was hatte ich da gesagt? Ich hörte ein leises schluchzen am Telefon. Jetzt hatte ich mal wieder das vollbracht, was ich nicht wollte. Sie weinte wieder, aber sie weinte ja immer, also war das nichts Besonderes. Mir tat es nicht leid, dass ich das gesagt hatte. Es war nun mal die Wahrheit! Ich konnte und wollte so nicht mehr leben. Dann lieber ohne sie, als mit diesen ganzen Problemen.

„Orlando.... ich hab nie von dir verlangt, dass du irgendwas für mich machst, was deine Karriere schädigt! Warum wirfst du mir das vor?...“ wieder Stille „... Warum machst du das? Warum kannst du mir nicht 2 Wochen Zeit geben um mit meinem Leben klarzukommen? Es tut mir leid... Ich hätte dir Bescheid sagen sollen! Ich weiß... aber es ist passiert und ich bin jetzt hier....“ ich hörte, dass sie immer mehr weinte, und sie tat mir leid, aber das was sie gemacht hatte war nicht mit einem einfachen „es tut mir leid“ wieder gutzumachen! Sie hatte kein Vertrauen zu mir, sonst wäre sie nicht weggelaufen. Und was soll aus einer Beziehung ohne Vertrauen werden?

„Wenn du Zeit brauchst... Bitte! Du hast alle Zeit der Welt. Mach was du willst! Bye!“ ich legte auf und merkte, wie ich noch immer vor Wut zitterte. Mittlerweile stand ich schon vor unserer Haustür. Ich war so durcheinander, dass mir nicht mehr einfiel, wo ich meinen Schlüssel hatte, also klingelte ich. Wie immer öffnete Sam die Tür, und wie immer sah sie mir gleich an, dass irgendwas nicht stimmte.

„Och nein! Was ist denn jetzt schon wieder? So langsam geht ihr beide mir wirklich auf den Geist, weißt du das?“

„Danke!“ motzte ich sie an und drängelte mich an ihr vorbei. Ihr Gelaber konnte ich nun nicht auch noch ertragen. Ich wollte nach oben stürmen, aber sie hielt mich fest.

„Erzähl! Los! Was ist passiert? Habt ihr euch geeinigt“ ich blinzelte sie böse an und sie reagierte sofort.

„Aha... also nicht...“

„Nein, also nicht! Sie war nicht da!“

„Wie nicht da? War sie noch in der Schule, oder was?

„Nein, sie war auch nicht in der Schule! Die gute Frau ist mal eben nach Germany gejettet!“ jetzt schien auch Sam einigermaßen überrascht zu sein.

_______________________________

Das Telefonat mit Orlando war nun schon 3 Tage her und immer noch grübelte ich darüber nach. Ich wusste einfach nicht mehr was ich jetzt denken sollte. Sollte das heißen, dass ihm egal ist, was ich mache? Oder hatte er offiziell Schluss gemacht? Ich wusste gar nichts mehr.

Seit einer Stunde lag ich nun schon mal wieder auf meinem alten Bett, in meinem alten Zimmer und irgendwie tat mir das unheimlich gut. Ich konnte endlich mal wieder nachdenken. Seit dem Streit mit ihm dröhnte mir der Kopf vor lauter Gedanken. Was sollte das? Warum konnte er mich denn nicht einfach verstehen? Okay, es war nicht in Ordnung von mir, einfach so abzuhauen, aber ich konnte nicht mehr anders. Es tat so weh, was er mir gesagt hatte. Niemals wollte ich, dass er wegen mir seine Karriere aufgeben musste! Das konnte er doch nicht ehrlich glauben! Ich merkte wie mir die Tränen über die Wangen liefen. Ich fühlte mich plötzlich wieder so klein und hilflos. Ich liebte diesen Mann doch, warum machte er es so kompliziert? Immer wieder dachte ich darüber nach, ihn zurückzurufen, aber ich wollte es nicht! Vielleicht hatte er sich ja wieder ein bisschen beruhigt?!? Was aber wenn nicht? Was, wenn er mich jetzt wirklich alleine lassen würde? Es wäre meine Schuld. Ich wollte das doch nicht!

Draußen war es mittlerweile schon dunkel und es regnete. Genau das richtige Wetter für einen gemütlichen Abend dachte ich mir. Ich musste versuchen auf andere Gedanken zu kommen. Ich ging ins Bad und ließ mir Badewasser ein. Meine Mutter kochte in der Küche irgendwas. Es war so schön, dass ich jetzt nicht alleine war. Ich hatte mit meiner Mutter noch nicht über das Baby gesprochen. Vielleicht sollte ich es jetzt tun. Der Moment schien richtig zu sein, jedenfalls schien sie ziemlich gute Laune zu haben. Aber jetzt zündete ich erst mal ein paar Kerzen an, stellte das Radio ein und legte mich in die Badewanne. Endlich mal etwas entspannendes in dieser momentan echt beschissenen Zeit. Ich strich mit der Hand über meinen Bauch. Noch war nicht viel zu sehen, aber wenn ich das Baby behalten wollte dann würde sich das wohl bald ändern. Ich wusste noch immer nicht, was ich machen sollte. Der Streit mit Orlando brachte mich wieder dazu über eine Abtreibung nachzudenken. Was sollte ich alleine mit einem Baby? Ich hatte keine Ahnung wie ich das schaffen sollte. Außerdem hatte ich Angst, dass ich ihn niemals vergessen konnte, wenn ich dieses Kind jeden Tag vor Augen haben würde. .... „Nein!“ ... ich wollte diese Gedanken nicht haben! Ich wollte nicht glauben, dass er mich verlassen würde! Irgendwas musste ich tun, aber was? Würde er überhaupt mit mir reden? Er war sehr sauer am Telefon und das was er sagte, klang nicht so, als hätte er es nicht ernst gemeint. Scheiße! Jetzt ging das Grübeln und Heulen wieder los!

Plötzlich klingelte es an der Tür. Ich kümmerte mich aber nicht weiter drum, war sicherlich eine von Mums Kaffeetanten, oder so. In diesem Moment riss jemand ohne jegliche Vorwarnung die Badezimmertür auf.

„Heyyy Lea-Babyyyy!” Ich konnte es im ersten Moment gar nicht glauben. Das war Chrissi! Sie war meine beste Freundin hier in Deutschland und wir hatten uns jetzt seit dem ich nach England gegangen bin, nicht mehr gesehen. Und sie schien sich kein Stück verändert zu haben. Sie hielt noch nie was von anklopfen, oder fragen, bevor sie reinkam. Ich freute mich sie zu sehen. Das würde mich bestimmt ablenken!

„Chrissiiii-Mausiiii! Was machst du denn hier? Wer hat dir denn verraten, dass ich hier bin?“

„Ach weißt du, das hat mir ein Vögelchen geflüstert.“

„Aha... da Vögelchen war aber nicht zufällig meine Mum, oder?“

„Wie kommst du denn darauf?“ sie grinste mich breit an.

„Ach, ich dachte nur! Aber erzähl mal, wie geht’s dir?“

„Mir geht’s super, aber du siehst ja nicht grad aus wie das blühende Leben? Welche Laus ist dir denn über die Leber gelaufen?“

„Frag nicht, dann muss ich nicht lügen! Schmeiß mir mal das Handtuch rüber!“ Das tat Chrissi sofort, allerdings landete das Handtuch fast in der Badewanne. Ich schaffte es noch grad so, es mit einer Hand abzufangen. Ich stieg aus der Wanne und wickelte mir das Handtuch um. Dann gingen wir in mein Zimmer und ich schmiss mich wieder in meinen Jogginganzug. Chrisse durchwühlte derweil meine Sache.

„Hach, wie hab ich das vermisst in deinen Sachen zu kramen... Wo kriegt man nur so geile Klamotten?“

„In London, Baby, in London!“ lachte ich. Ich hatte wirklich einen riesigen Haufen Klamotten mit nach Deutschland geschleppt. Sie durchsuchte alle meine Koffer. Plötzlich hielt sie mir den kurzen, schwarzen Rock und die rote Bluse entgegen, die ich mir damals zusammen mit Orlando für unsere gemeinsame Partynacht gekauft hatte. Boom... wieder wurde ich an Orlando erinnert.

„Wow! Was ist das denn?“ ....ich wusste, dass sie sie sich sowieso einpacken würde, wenn ich nicht hinsah. Ich kannte doch Chrissi. In ein paar Jahren würde sie mir die Klamotten dann wahrscheinlich zurückbringen und mich fragen, ob die Sachen mir gehören.... Ja, ja.. so war das eigentlich schon immer.

„Gefällt´s dir? Dann schenk ich’s dir!“ sie schaute mich ein wenig überrascht an.

„Echt? Warum das denn? Du warst doch sonst nicht so spendabel. Ich dachte schon, ich müsste mir die Klamotten heimlich einpacken.“ Sie umarmte mich „Ach Lea, schön, dass du wieder hier bist! Ich hab dich vermisst!“ Ich hatte sie auch vermisst, aber ich hatte ihr auch oft genug angeboten, mich zu besuchen. Nur irgendwie war immer etwas dazwischen gekommen.

Während sie weiter meine Taschen durchwühlte, fiel ihr auf einmal ein Foto von Orlando in die Hände. Ich wunderte mich selber wie das zwischen meine Sachen kam. War mir vielleicht beim packen irgendwie dazwischengerutscht.

„Hey Lea! Ich dachte du wärst aus dem Alter raus... Obwohl... der Typ ist schon geil....“

„Hmm...“ murmelte ich. Mir war nicht wohl dabei. Ich hätte ihr gerne alles erzählt, aber wie würde Chrissi wohl reagieren, wenn ich ihr mal so nebenbei erzählen würde „Hey ja, Orlando ist geil! Ich kenn ihn! Ich hab mit ihm geschlafen! Ich bin oder war mit ihm zusammen! Und weißt du was? Ich bin auch noch schwanger von ihm! Toll, oder?“ Das wäre wahrscheinlich keine gute Idee. Deswegen lenkte ich sie auf ein anderes Thema.

„Was wollen wir jetzt eigentlich machen? Du willst doch wohl nicht den ganzen Abend hier verbringen, oder?“ Chrissi hielt immer noch das Foto von Orlando in der Hand und starrte mit einer wachsenden Begeisterung darauf. Dabei murmelte sie irgendwelche unverständlichen Sachen. Ich weiß nicht warum, aber irgendwann überkam es mich und ich riss ihr das Foto aus der Hand.

„Hallo... Erde an Chrissi... können sie mich hören?“

„Ja... leider... aber mal ehrlich, den Mann würde ich auch nicht von der Bettkante stoßen...“ Ich merkte wie sich mir der Magen drehte und eine Wut in mir hochstieg. „Ganz ruhig Lea!“ sagte ich mir. Ich würde doch wohl nicht eifersüchtig werden? Ich wusste, dass Chrissi schon während der Schulzeit, die Finger von keinem Mann lassen konnte, und wo sie jetzt so dasaß und MEINEN Orlando anhimmelte, machte mich das schon wütend. Ich holte ein paar Mal tief Luft und versuchte mich wieder zu beruhigen. Aber irgendwie klappte das nicht!

„Jetzt hör doch endlich mal auf mich damit vollzuquatschen!“ schrie ich sie an und sie sah mich erschrocken an. Ich spürte wieder diesen Kloß in meinem Hals, wenn sie jetzt noch irgendwas sagen würde, würde ich wahrscheinlich wieder anfangen zu heulen. Zum Glück tat sie es nicht. Plötzlich sprang sie auf.

„Ich hab ne Idee! Los, zieh dich um!“ Dann schnappte sie sich die Klamotten, die ich ihr grad geschenkt hatte. Griff sich meinen Kosmetikkoffer und verschwand im Bad. Was hatte sie denn nun schon wieder vor? Sie war immer für eine Überraschung gut und da ich sowieso auf andere Gedanken kommen wollte, ließ ich mich darauf ein. Ziemlich schnell hatte ich mich einigermaßen zurechtgemacht.

Wir fuhren mit dem Auto... okay... das heißt also, dass es etwas weiter wegging... das war doch schon mal was... Wir fuhren bestimmt eine Stunde und plötzlich waren wir in Berlin. Berlin? Was wollte sie denn da? Wir fuhren in ein Parkhaus.

„So von hier aus, geht’s zu Fuß weiter.“ sagte sie lächelnd.

„Chrissi, sag mal, was wollen wir denn hier?“

„Überraschung! Warts ab! Du wirst es noch früh genug sehen.“ tolle Antwort! Ich hatte gar keine Lust auf ihre blöden Spielchen. Wir liefen durch die Straßen und noch immer hatte ich gar keinen Plan, wohin wir überhaupt liefen. Plötzlich sah ich vor einem großen Gebäude eine riesige Menschenmenge. Was war das denn? Lauter kreischende Mädels? Dafür waren wir doch wirklich schon zu alt!

„Chrissi? Was soll das denn? Sind wir für so was nicht ein bisschen zu alt? Was ist da überhaupt...“ abrupt unterbrach ich meinen Satz, denn mein Blick fiel auf ein Filmplakat was über dem Eingang zu diesem Gebäuden hing. Ich kannte diesen Filmtitel irgendwoher. Als wir näher darauf zu kamen, konnte ich einige Namen lesen... Keanu Reeves... Julia Roberts… Nicki … den Nachnamen konnte ich nicht entziffern, aber ich ahnte böses… diese Vorahnung bestätigte sich als wir noch näher darauf zukamen leider auch…. Orlando Bloom! Sie hatte mich tatsächlich auf die Europapremiere von Orlandos neuem Film geschleppt. Wieder begann mein Magen Purzelbäume zu schlagen. Mir wurde richtig schlecht! Ich wollte ihm jetzt nicht begegnen, schon gar nicht so! Ich hielt Chrissi fest.

„Nein! Chrissi! Wir gehen doch jetzt bestimmt nicht zu dieser blöden Filmpremiere, oder? Wir sind doch nun wirklich zu alt um uns hier stundenlang an den roten Teppich zu stellen!“ wieder lachte sie nur.

„Warum denn das? Und wer sagt überhaupt, dass wir uns nur hier an diesen blöden Teppich stellen? Wir schmuggeln uns auf die Premierenparty!“ ich konnte nicht glauben was ich da hörte. Aber ich traute es ihr zu. Sie hatte schon öfter solche Aktionen gestartet und irgendwie war sie immer damit durchgekommen.

„Chrissi, lass uns wieder abhauen! Mir ist schlecht!“

„Stell dich nicht so an! Wenn ich schon mal die Chance hab Orlando Bloom zu angeln, dann muss ich die Chance doch wohl auch nutzen!“ Na Klar! Warum auch sonst war sie hierher gefahren? Sie wollte sich Orlando angeln! Wieder merkte ich wie die Wut in mir brodelte. Sie sollte ihre verdammten Finger von Orlando lassen! Ich versuchte umzukehren, aber sie zog mich mitten in die Menschenmenge. Was sollte ich tun? Was wenn er wirklich hier war? Meine einzige Hoffnung bestand zwar darin, dass er nicht hier war, aber was wenn doch? Mittlerweile hatte mich Chrissi bis ganz nach vorne gezerrt. Wir standen nun direkt hinter der Absperrung am roten Teppich. Ich fühlte mich hier nicht wohl. Wie sollte ich mich auch fühlen, wenn Hunderte Mädels nach meinem Freund schrieen?

Ein Schauspieler nach dem anderen ging an uns vorbei, aber kein Orlando war zu sehen! Grade wollte mir der Stein vom Herzen fallen, als plötzlich das gekreische unerträglich wurde. Oh Nein! Er war tatsächlich da! Am liebsten wäre ich auf der Stelle im Erdboden versunken. Es schien ihm zu gefallen, so bejubelt zu werden. Immer wieder ging er an die Absperrung, gab Autogramme, ließ sich fotografieren. Chrissi neben mir war auch schon komplett außer sich. Immer näher kam er auf uns zu. Ich versuchte mich nach hinter durchzudrängeln, aber ich schaffte es nicht! Grad als ich wieder aufblickte, stand er direkt vor mir. Unsere Blicke trafen sich und mich durchzuckte etwas, was sich anfühlte, als wäre ich grad vom Blitz getroffen worden. Mein Herz klopfte bis zum Hals und im meinem Bauch waren wieder 1000 Schmetterlinge und ich kam mir unglaublich blöd vor. Vielleicht merkte ich in diesem Moment wieder, wie sehr ich ihn eigentlich liebte. Aber er sagte kein Wort. Er starrte mich überrascht an, dann drehte er sich weg und ging weiter! Das war wie ein Schlag ins Gesicht! Kein Wort hatte er gesagt! Nicht einmal ein einfaches „Hallo“ Nichts! Ich merkte, wie sich mir wieder der Hals zuschnürte. Ich wollte hier weg! Aber wieder war es Chrissi, die mich festhielt und mir ins Ohr schrie

„Was waren das denn für Blicke? Ich denk du bist raus aus dem Alter?“

„Wenn du wüsstest...“ sagte ich so leise, dass sie es nicht hören konnte und lächelte gequält...

Kapitel 14

Ich hatte keine Lust mehr auf den ganzen Mist, am liebsten wäre ich nach Hause gefahren. Chrissie meinte es allerdings ernst mit der Party. Sie hatte sich schon genaustens nach allem erkundigt. Die Premierenfeier sollte in einem Nobelhotel in der Stadt stattfinden. Es dauerte nicht lange, bis wir da waren und Chrissie die Sicherheitsleute bequatscht hatte. Es war schon erstaunlich, wie sie es immer wieder schaffte, ihren Willen durchzusetzen, aber an diesem Abend wäre es mir lieber gewesen, wenn sie nicht damit durchgekommen wäre.

Wir kamen in einen großen, sehr nobel wirkenden Raum. Es war schon ziemlich voll. Ich entdeckte überall bekannte Gesichter aus Film und Fernsehen. Aber Orlando entdeckte ich nirgends, wieder begann ich zu hoffen, dass er vielleicht ja nicht dort auftauchen würde. Ich kannte ihn ja und wusste, dass er nicht so unbedingt gerne auf diese förmlichen Anlässe ging. Er feierte lieber privat mit seinen Freunden, da musste er sich nicht so zusammenreißen. Chrissie wollte erst mal losgehen und was zu trinken besorgen. Also ließ sie mich alleine zwischen all den Leuten stehen. Neben mir bekam ich mit, wie 3 ziemlich aufgedonnerte Tussis über mich redeten. Immer wieder zeigten sie auf mich und gackerten vor sich hin, waren die blöd, oder was? Meinten die ich bekam das nicht mit? Ich hasste so etwas. Ich merkte schon wieder, wie ich langsam wütend wurde, aber ich konnte mich noch zurückhalten. Leider nur so lange, bis ich hörte was sie sagten.

„Was ist denn das für´ne Schreckschraube? Wer hat die denn hier rein gelassen? Guck dir das mal an! Die Klamotten sind wohl ausm C & A, oder was? Und von Make up und Frisur hat die wohl auch noch nichts gehört. Das die sich hier überhaupt so hertraut.“ Langsam ballte ich meine Hand zur Faust. Ich würde dort rübergehen, ich würde jeder einzelnen, die frisch operierten Nasen kaputtschlagen! Doch auf einmal wurde sie abgelenkt alle drei machten ihre Hälse lang und schienen jemanden entdeckt zu haben.

„Ah, da ist er ja endlich!“ Ich sah mich auch um, weil ich wissen wollte für wen sie sich so interessierten. Ich entdeckte ziemlich schnell, wen sie meinten. Wieder rutschte mir mein Herz in die Hose und ich konnte kaum noch atmen. Wieder wurden meine Gebete nicht erhört. Wieder stand er vor mir, aber diesmal schaffte er es sich ein „Hallo!“ rauszuzwängen. Grad als ich etwas erwidern wollte, merkte ich, wie er über mich hinweg, den Tussis zuwinkte. Wie angewurzelt stand ich da. Ein einfaches Hallo, dass war alles? Für wen hielt sich dieser Typ überhaupt? Ich verstand schon, dass er sauer auf mich war, aber mich deswegen wie Luft zu behandeln und vor meinen Augen mit solchen aufgemotzten Schnepfen zu flirten, dass ging nun wirklich zu weit. Er ging an mir vorbei zu den Mädels. Diese umarmten und küssten ihn erst mal zur Begrüßung. Also kannte er sie, das war ja interessant. In mir kochte es. Ich war doch seine Freundin! Ich war schwanger von ihm! Und dieser Typ ließ mich einfach so stehen! Böse blickte ich ihm nach. Eine von den Mädels sah mich von oben herab an und rief zu mir rüber:

„Na? Das war wohl nix was? Vielleicht solltest du wieder in das Erdloch verschwinden, wo du hergekommen bist.“ Orlando sah nur kurz rüber und lachte! Ja er lachte über diesen Kommentar! Das war zuviel! Ich zitterte vor Wut. Ich wollte rübergehen und diesen Tussis jeden einzelnen ihrer perfekt manikürten Fingernägel rausreißen und Orlando dieses verdammte dumme Grinsen aus dem Gesicht prügeln. Jetzt lachten sie noch mehr.

„Hey, da scheint ja jemand ganz schön wütend zu werden, was? Mädel, verzieh dich! Du siehst doch, dass du hier nicht erwünscht bist!“ Als ich den ersten Schritt auf sie zu machte, hielt mich jemand zurück.

„Was ist denn hier los?“ Fragte Chrissie. Ich war so wütend, dass ich ihr nicht antworten konnte. Ich sah dabei zu, wie diese Schnepfen mit MEINEM Orlando verschwanden. Tränen der Wut stiegen mir in die Augen. Chrissie hielt mir ein Glas Champagner entgegen. Ich nahm es und trank es in einem Zug aus. Ich wusste, dass ich das vielleicht nicht unbedingt hätte machen sollen, aber ich musste. Ich musste mich wieder beruhigen. 10 Minuten später begann der Champagner langsam zu wirken und ich wurde ruhiger. Chrissie stand noch immer neben mir und hielt meinen Arm fest.

„Erzähl doch mal, was war denn da los?“ ich war wieder kurz davor ihr von Orlando und mir zu erzählen, aber ich verkniff es mir. Das musste nicht sein!

„Ach nichts! Nur son paar bescheuerte Tussen! Hast du noch was zu trinken für mich?“ wir gingen beide zur Bar. An diesem Abend war mir alles egal. Ich trank ein Glas Champagner nach dem anderen. Nach dem 5 Glas war ich wieder die Ruhe selbst. Ein paar mal liefen Orlando und die Mädels noch an mir vorbei und jedes Mal warfen sie mir Blicke entgegen, die zu sagen schienen „Tja Mädel, wir sind halt was besseres als du!“ Aber ich machte mir nichts mehr daraus. Ich war ganz ruhig und trank das 6. Glas Champagner. Plötzlich merkte ich, wie sich alles um mich herum zu drehen begann.

„Chrissie! Sagte ich und hielt mich an ihr fest. Mir ist schlecht!“ „Hey Lea! Du bist ja total blass! Was ist denn los? Komm mit!“ sich nahm mich an die Hand und brachte mich zu den Toiletten. An einem Waschbecken stellte sie mich ab.

„Hol erst mal tief Luft und trink ein bisschen Wasser!“ sie drehte den Wasserhahn auf und ich ließ mir das Wasser in die Hände laufen. So langsam ging es mir wieder einigermaßen besser.

„Geht’s wieder? Du bekommst ja langsam wieder Farbe. Jag mir doch nicht so nen Schrecken ein! Kann ich dich mal kurz alleine lassen, ohne dass du mir hier wegklappst?“

„Klar kannst du das! Es geht schon wieder!“ dann verschwand sie in einer Toilettenkabine. Ich stützte mich mit beiden Armen auf dem Waschbecken ab und sah in den Spiegel. „Was machst du hier bloß?“ fragte ich leise mein Spiegelbild. „Wie konnte das alles nur so weit kommen? Warum hast du dich überhaupt auf diesen Typen eingelassen?“ Plötzlich hörte ich eigenartige Geräusche aus einer der Toilettenkabinen. Na ja, was heißt eigenartig. Ich wusste schon, was für Geräusche das waren. Manche Leute müssen´s ja echt nötig haben, dachte ich mir und sah wieder in den Spiegel. Ich hätte mich wirklich ein bisschen mehr zurecht machen können, aber wer rechnet denn schon damit, dass Chrissie mich auf so eine Party schleppt?

„Ahhh.... Orliiiii...“ hörte ich aus der Kabine. Ich glaubte, dass mein Herz gleich aussetzten würde! Ich drehte mich um und sah auf die Kabinentür. Das konnte doch nicht wahr sein! Er hatte sich ja heute Abend schon genug geleistet, aber das würde er doch wohl nicht wirklich tun, oder?

„... Tinaaa...“ Nein! Das war seine Stimme! Wieder begann ich vor Wut zu zittern. Diesmal reichte es! Jetzt würde ich mich nicht mehr beruhigen! Chrissie kam aus ihrer Kabine und sah mich an.

„Hey, was ist denn jetzt schon wieder?“

„Nichts! Noch nichts!“ aber Chrissie merkte, dass etwas nicht stimmte. In meinen Gedanken plante ich schon, wie ich die zwei gleich umbringen würde. Ich stellte mich vor die Kabinentür und wartete. Chrissie sah mich verständnislos an.

„Was machst´n du da? Gibt’s keine andere freie Kabine?“ Böse blinzelte ich ihr zu.

„Warts ab!“ Das tat sie dann auch. 5 Minuten standen wir dort, ohne ein weiteres Wort zu reden. Dann öffnete sich die Tür und eine der Tussis, die mich belabert hatten kam aus der Tür. Groß, blond, blauäugig.... na ja... eben genau Orlandos Typ. Ich sah sie Böse an.

„Na? War’s schön?“

„Was geht dich das denn an?“ Sie hatte ja keine Ahnung, wie viel mich das anging! Orlando kam erst mal nicht aus der Kabine. Sicherlich hatte er schon gemerkt, dass ich da war. Aber er würde ja nicht ewig auf dem Klo bleiben können! Es dauerte auch nicht lange, bis er vor mir stand. Ich sah ihm in die Augen und knallte ihm eine!

„Du verdammtes Schwein! Das ist ja wohl das Allerletzte! Den ganzen Abend hab ich nichts gesagt, aber jetzt reicht´s! War das deine Strafe für mich, oder was?“ Mir liefen die Tränen die Wangen herunter, aber das kümmerte mich nicht. Mein Herz schlug immer heftiger und ich zitterte immer mehr „Ich hatte gedacht, dass du dich geändert hast, aber du bist scheinbar immer noch das gleiche Arschloch, dass du warst als wir uns kennen gelernt haben. Und ich lass mir von dir auch noch vorsäuseln, dass du dich auf das Baby freust! Eins sag ich dir! Die Sache mit uns ist hiermit beendet! Lieber zieh ich mein Kind alleine auf, als mit so einem Schwein wie dir!“ Er stand mir gegenüber und starrte auf den Boden.

„Willst du das Baby also behalten?“ Na der hatte Nerven! Was interessierte ihn denn das jetzt?

„Ja das will ich, aber ohne dich!“ ich griff mir Chrissie, die immer noch wie angewurzelt am Waschbecken stand und uns mit offenem Mund zuhörte.

„Komm, wir gehen!... Ahh!...“ Plötzlich durchzuckte mich ein Schmerz, wie ich ihn noch nie erlebt hatte. Ich fiel auf die Knie. Chrissie versuchte mich noch festzuhalten, aber es half nichts mehr.

„Lea! Hey! Was ist los?“ Ich umklammerte mit beiden Armen meinen Bauch. Ich hatte unglaubliche Schmerzen.

„Scheiße! Chrissie! Es tut so weh!“

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Ich stand immer noch in der Kabinentür und starrte auf Lea. Plötzlich blickte Chrissie auf und fuhr mich an.

„Steh doch da nicht so rum, du Blödmann! Ruf einen Arzt!“ Ich war vollkommen perplex. Ich konnte nicht mehr denken! Ich kramte in meiner Hosentasche und suchte nach meinem Handy. Mit zitternden Fingern wählte ich den Notruf.. Ich kam erst wieder zu mir, als ich Lea dort auf dem Boden liegen sah. Eine Menge Gedanken schossen mir durch den Kopf. Warum konnte ich denn nicht mal nachdenken bevor ich Mist baute? Ich ging auf sie zu und kniete mich neben sie. Aber sie sah mir einmal tief in die Augen und schrie mich an:

„Verpiss dich endlich du Arschloch! Hau ab! Ich will dich nicht mehr sehen!“ Aber ich ging nicht. Völlig hilflos kniete ich auf dem Boden. Ich wollte ihre Hand festhalten, aber sie riss sie immer wieder weg. Das war alles meine Schuld!

„Wo bleibt nur dieser verdammte Arzt?“ murmelte ich vor mich hin. Es kam mir vor als vergingen Stunden, bis endlich der Arzt da war. Sie brachten sie sofort ins Krankenhaus. Ich wollte mitfahren, aber sie wollte es nicht.

„Regen sie sie nicht noch mehr auf!“ sagte der Arzt. Also suchte ich diese Chrissie. Ich kannte sie nicht, aber sie war wohl eine Freundin von Lea. Ich fand sie, wie sie grade ihre Jacke von der Garderobe holte. Ich kam mir ziemlich blöd vor, sie kannte mich zwar auch nicht, aber wahrscheinlich hatte ich auch ihr genug Grund gegeben mich nicht zu mögen.

„´Tschuldigung... du bist doch Leas Freundin, oder?“

„Ja bin ich! Was willst du denn?“

„Ähm.... fährst du zu ihr ins Krankenhaus?“ stotterte ich vor mich hin. Sie sah mich ernst an. Diese Frau machte mir Angst!

„Sicherlich! Was denkst du denn? Erzähl mir jetzt nicht, dass du mitwillst!“

„Doch....!“ ich lächelte gequält.

„Na du hast Nerven! Aber gut! Komm, beeil dich!“ Wir liefen zu ihrem Auto. Zum Glück schien sie sich ziemlich gut hier auszukennen.

„Weißt du, dass wir heute Abend eigentlich nur hier waren, weil ich dich mal kennen lernen wollte?“ fragte sie mich und sah dabei zu mir rüber. „Ich hatte ja keine Ahnung, dass ihr euch kennt, sonst hätte ich ihr das bestimmt nicht angetan!“ Sie hatte nicht mal mit Chrissie über mich geredet. War ich ihr so unwichtig?

„Es tut mir leid Chrissie! Ich weiß wie blöd das war, was ich gemacht hab, aber es ist nun mal passiert! Meinst du, ich hab noch ne Chance bei ihr?“ sie gab einen Laut von sich der Klang wie ein abwertendes Lachen.

„Also wenn du das mit mir gemacht hättest, dann würde ich dir in den Hintern treten. Ich weiß ja nicht wie Lea das sieht, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass deine Chancen so gut stehen!“

„Chrissie?“ fragte ich sie ernst. „Meinst du, sie hat das Baby verloren?“ Ich machte mir wirklich Sorgen darum.

„Baby...“ sagte sie in einem Ton, den ich nicht deuten konnte. „Ich fass es sowieso einfach nicht! Sie wollte nie Kinder haben. Es war ihr eigentlich immer wichtiger etwas in ihrem Leben zu erreichen. Niemals hätte ich gedacht, dass sie sich ein Kind anhängen lässt!“ sie schüttelte den Kopf und schien nachzudenken. „Aber was deine Frage betrifft... Ich hab keine Ahnung!“ Endlich erreichten wir das Krankenhaus. Ich war so aufgeregt, dass ich überhaupt nicht wusste was ich machen sollte. Zum Glück hatte ich Chrissie dabei. Sie fragte an der Rezeption nach, wo Lea war und ich lief ihr hinterher wie ein Dackel. Endlich hatten wir ihr Zimmer gefunden. Ich wollte sofort rein, aber grad als ich die Tür öffnen wollte kam mir eine Schwester entgegen.

„Sind sie Angehörige von Frau Winter?“

„Ja!“ sagte ich kurz „Können wir zu ihr?“

„Im Moment nicht, es sind grad noch Ärzte bei ihr. Warten sie bitte hier.“ Sie deutete auf ein paar Stühle, die auf dem Gang an der Wand standen.

„Können sie uns denn wenigstens sagen, wie es ihr geht?“ sie schüttelte den Kopf.

„Tut mir leid! Kann ich nicht! Bitte warten sie!“ Na Toll! Typisch Ärzte! Nicht mal diese einfache Frage konnten sie beantwortet. Meine Sorge um Lea und das Baby wurde immer größer. Chrissie nahm mich an die Hand und brachte mich zu den Stühlen.

„So, jetzt setzen wir uns hier erst mal hin!“ Aber ich wollte nicht sitzen! Ich war zu nervös.

„Scheiße Chrissie, was hab ich nur gemacht?“

„Tja, was soll ich sagen? Ziemlichen Mist hast du gemacht!“ Super! Wie sie mir immer wieder, ohne drum herum zu reden sagte, dass ich ein Arschloch war! Als wenn ich das noch nicht selbst wusste.

„Beruhig dich doch mal Mann! Du gehst mir auf die Nerven mit deinem Umhergerenne! Es ist nun mal passiert! Ich kann dir da auch nicht mehr weiterhelfen!“ Ich setzte mich gezwungenermaßen auf einen Stuhl neben Sie. Da stand sie auf und fragte:

„Willst du einen Kaffee? Da hinten ist ein Automat.“

„Kaffee? Ne Zigarette wäre mir lieber!“ murmelte ich. Ich hatte zwar schon vor einer Weile mit dem Rauchen aufgehört, aber in solchen Situationen sehnte ich mich dann doch nach einer.

„Was?“ fragte sie. „Ja, Kaffee ist gut!“ antwortete ich. Wenn ich schon keine Zigaretten kriegen konnte, dann mussten wohl mal wieder meine Fingernägel dran glauben, dachte ich und begann mir einen nach dem anderen abzukauen.

„Na? Schmeckt´s? fragte Chrissie, die mittlerweile schon wieder mit zwei Kaffee in der Hand vor mir stand.

„Hmm!“

„Sag mal, was ist da eigentlich passiert zwischen euch?“ ich nippte an meinem Kaffe und begann zu erzählen.

„Ach weißt du, irgendwie steht unsere Beziehung unter keinem wirklich guten Stern. Ich weiß nicht warum, aber ich glaube wir sind uns einfach viel zu ähnlich. Wir können irgendwie einfach nicht miteinander reden. Jeder Streit endet irgendwann damit, dass sie abhaut und ich irgendwas Dummes mache.“ Ich lehnte mich in meinem Stuhl zurück und fuhr mir mit den Fingern durch die Haare „Aber das hier ist mit Abstand der absolute Höhepunkt unserer Streitkarriere!“

„Aber ich versteh nicht, warum ihr überhaupt noch zusammen seid! Und vor allem kann ich nicht begreifen, dass ihr sogar ein Baby zusammen kriegen wolltet!“ fragend sah sie zu mir rüber.

„Ich liebe sie einfach! Ich hab so was vorher noch nie erlebt. Klar war ich öfter schon verliebt, aber das mit ihr, das übersteigt einfach alles. Auch wenn wir uns so oft streiten. Verstehst du, warum ich solche Angst hab sie zu verlieren? Verstehst du warum ich mich grad selber am liebsten erwürgen würde?“

„Scheiße! Mann! Da hast du dir aber echt was eingebrockt! Ich hab ihr immer gewünscht, dass sie mal jemanden kennen lernt, der sie so liebt wie du das scheinbar tust. Vor allem nach der Sache mit ihrem Ex-Freund, der sie so gemein abserviert hat. Aber ich kann dir sagen, dass sie verdammt stur sein kann, und ich könnte auch verstehen, wenn sie nie wieder was mit dir zu tun haben will...!“ plötzlich öffnete sich die Zimmertür und ein Arzt kam raus. Sofort sprang ich auf und lief auf ihn zu.

„Wie geht’s ihr? Ist sie in Ordnung?“

„Sie können jetzt zu ihr rein, aber nicht zu lange. Sie braucht Ruhe!“ mehr sagte er nicht und verschwand. Chrissie stand auch schon neben mir.

„Geh du mal erst mal alleine rein! Ich drück dir die Daumen!“ sie lächelte mich an und setzte sich wieder hin.

Langsam öffnete ich dir Tür. Sie lag da und blickte zum Fenster. Sie schien zu weinen. Immer wieder schossen mir die Worte durch den Kopf „Was hab ich ihr nur angetan?“ Ich weiß nicht, ob sie nicht merkte, dass ich reinkam, aber sie drehte sich nicht um. Ich ging an ihr Bett und strich durch ihr Haar.

„Es tut mir unsagbar leid Kleines!“ sie begann immer mehr zu weinen. „Ich weiß nicht, was ich sagen oder tun könnte, womit ich das wieder gut machen könnte, aber du musst wissen, Ich liebe dich! Ich liebe dich immer noch mehr als...“

„... alles andere auf der Welt... blablabla!“ unterbrach sie mich „Wenn du mich so liebst, warum hast du das dann gemacht? Weiß du eigentlich wie bescheuert ich mir vorkam? Erst tust du so, als wenn du mich nicht kennst, dann muss ich mich da von solchen Tussis belabern lassen und du lachst auch noch drüber und dann die Sache auf dem Klo... Und du willst mir noch erzählen, dass du mich liebst? Orlando du bist so Armseelig!“ sie stieß meine Hand weg, die noch immer ihre Haare streichelte. „Du liebst doch nur dich selbst!“

„Lea! Es tut mir doch leid!“

„Hau endlich ab! Was willst du überhaupt noch hier? Musst du nicht wieder auf deine Party und noch mit ein paar Tussis rummachen?“

„Nein muss ich nicht! Ich wollte wissen wie es dir geht und was ist mit dem Baby? .... Hast du es.... verloren?“ wieder begann sie zu weinen. Mein Herz schlug wie verrückt. Ich wollte endlich wissen, was los war...

Kapitel 15

„Nein! Es ist alles in Ordnung. Aber lass mich endlich in Ruhe!“ schluchzte sie. „Hau endlich ab!“ Ich wusste nicht was ich tun sollte. Ich wollte ihr helfen, aber ich konnte es nicht. Ich hatte sie so sehr verletzt. Meine Anwesenheit schien ihr unglaublich weh zu tun, aber das wollte ich nicht. Ich wollte ihr nicht mehr weh tun. Wie gerne hätte ich sie nur in den Arm genommen und ihr gesagt, wie leid mir das alles tat. Sie so zu sehen, brach mir das Herz.

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Ich wollte ihn einfach nicht mehr sehen! Er hatte mir so weh getan. Er hatte ja schon viel Blödsinn gemacht, aber das war der Höhepunkt! Ich weiß nicht was mir alles durch den Kopf ging. Eigentlich hatte ich mich immer gegen dieses Baby gewehrt, aber jetzt, nachdem ich es fast verloren hatte, war ich anderer Meinung. Auch wenn ich es ohne Orlando groß ziehen musste, ich wollte es! Irgendwie hatte ich mit diesem Baby das Gefühl nicht mehr ganz allein zu sein. Es war etwas um das ich mich kümmern musste und was mir Halt gab.

Die Tür ging wieder auf und ich wollte grad wieder zum Rausschmiss ansetzten, als ich sah, dass es Chrissie und nicht Orlando war. Sie kam zu mir und umarmte mich erst mal.

„Was machst du nur für Sachen? Warum hast du mir denn nichts erzählt? Ich sitz noch da und schwärm dir vor, wie geil ich Orlando finde, und dann das... Naja... Hauptsache euch beiden geht’s gut.“

„Mhh....“ Aber in Wirklichkeit dachte ich „Scheiße! Mir geht es so verdammt dreckig!“ Ich konnte nicht aufhören zu weinen.

„Du Arme Maus!“ sagte Chrissie und setzte sich zu mir.

„Ach Chrissie. Ich kann einfach nicht mehr! Warum macht er das bloß alles, wenn er mich doch angeblich so sehr liebt?“

„Angeblich? Du ich glaub, der liebt dich mehr als du dir vorstellen kannst. Ich hab mich draußen mit ihm unterhalten und der ist total durch den Wind. Glaub mir, der weiß ganz genau was für Mist er gebaut hat.“ Das war ja schön, dass er das wusste. Aber warum machte er das dann immer wieder?

„Und trotzdem will ich ihm nicht verzeihen! Nicht schon wieder! Ich mein, der hat mich mit so ner Tussi betrogen, da muss er ja wohl nicht denken, dass er nur mal kurz Entschuldigung sagen muss und alles ist wieder gut!“ ich musste erst mal tief Luft holen vor lauter Tränen konnte ich kaum noch sprechen „Aber ich hab Angst, dass ich doch wieder schwach werde, wenn er in meiner Nähe ist! Er hat einfach so eine Art und Weise, der ich nicht lange wiederstehen kann! Aber ich kann mir doch nicht alles bieten lassen! Er kann ruhig merken, was er gemacht hat!“

... eine Woche später...

Eine Woche war nun schon vergangen und Orlando war nach diesem Abend wie vom Erdboden verschluckt. Er rief nicht mehr an und er ließ sich nicht mehr blicken. Hatte er nur so ein schlechtes Gewissen, oder interessierte er sich einfach nicht mehr für mich? Die Gedanken an ihn machten mich nur noch wütender auf ihn, deswegen versuchte ich alles um nicht an ihn zu denken, auch wenn das manchmal ziemlich schwer war. Aber er schien ja auch nicht an mich zu denken, also warum grübelte ich dann?

Ich musste so langsam wieder zurück nach Canterbury. Mir ging es wieder besser, auch wenn ich mich ein bisschen schonen sollte, aber ich wollte wieder zurück an die Schule. Ich hatte einen Flug für den nächsten Tag gebucht und war schon kräftig dabei meine Sachen zu packen, als plötzlich meine Zimmertür aufgerissen wurde und Chrissie reinstürmte.

„Hey! Erst tauchst du hier auf, ohne was zu sagen und jetzt willst du genau so wieder abhauen?“ Oh Mist! Ich hatte ganz vergessen ihr das zu sagen. Ich machte mir so viele Gedanken, aber das wichtigste vergaß ich natürlich. Chrissie hatte mir in der letzten Woche so viel geholfen. Immer wenn ich wieder nur rumsaß und über Orlando nachdachte, war sie da und lenkte mich ab. Ich war echt froh, wenn sie da war. Es machte mich ein wenig traurig zu wissen, dass ich bald wieder alleine sein würde.

„Verdammt! Entschuldigung, ich hatte ganz vergessen, dir Bescheid zu sagen, aber ich muss langsam wieder los. Meine Arbeit wartet!“

„Ach, das ist doch nicht so schlimm! Geht’s dir denn wieder so gut, dass du zurück nach Canterbury kannst? Immerhin besteht da ja eher die Chance ihm über den Weg zu laufen als hier.“ Recht hatte sie, leider! Aber ich konnte mich nicht den Rest meines Lebens hier verstecken. Irgendwann würde ich ihn sicherlich mal wieder sehen. Das würde sich wahrscheinlich nicht vermeiden lasse. Immerhin war Sam nun mal eine gute Freundin. Und irgendwann würde auch Orlando mal wieder zu Hause auftauchen, aber ich würde sicherlich lernen damit umzugehen.

„Das geht schon Chrissie! Wirklich!“ Sie kam auf mich zu und fiel mir um den Hals.

„Fang jetzt bloß nicht an zu heulen!“ warnte ich sie vor. „Denk dran, dass ich schwanger bin und bei jeder sich bietenden Gelegenheit mitheule!“ aber sie heulte nicht! Nein, ich hatte das Gefühl, als würde sie sich anstrengen müssen nicht zu lachen. Was sollte das denn? War ich ihr so wichtig, dass sie sich so freute mich endlich wieder los zu sein?

„Ey! Warum lachst du? Freust du dich so, dass ich wieder abhaue?“

„Gott Nein! Was denkst du denn von mir? Aber guck mal!“ sie deutete auf eine große Reisetasche, die in der Tür stand.

„Wie jetzt?“ fragte ich ein wenig verwirrt.

„Na wie sieht’s denn aus du Keks? Ich komm mit! Ich kann dich doch jetzt nicht alleine lassen! Mein Chefchen hat mir 3 Wochen Urlaub gegeben und deine Mum meinte auch, dass ich dich doch nicht alleine lassen kann!“ Ich konnte es gar nicht glauben. Ich freute mich unglaublich darüber! Ich nahm sie an die Hände und wir sprangen durch mein Zimmer.

„Was wäre ich nur ohne dich Chrissie?“

„Tja, das wüsste ich auch gern. Ich frag mich sowieso, wie du es da so lange ohne mich ausgehalten hast!“ ich umarmte sie und drückte ihr einen Kuss auf die Wange.

„Du bist die Beste Freundin, die man sich wünschen kann, weißt du das?“

In dieser Nacht schlief ich kaum. Ich wunderte mich auch darüber, wie Chrissie, die bei mir übernachtete, so seelenruhig ratzen konnte. Ich war so aufgeregt. Einerseits freute ich mich darauf Chrissie mein neues Leben zeigen zu können, andererseits hatte ich ein bisschen Angst Sam zu begegnen. Sie hatte bestimmt mit Orlando geredet und sicherlich wusste sie auch alles was passiert war. Aber grad war ich wieder ein bisschen glücklich, ich wollte nicht mehr über Orlando reden oder nachdenken. Es würde schon schwer genug werden in meine Wohnung zu kommen, wo noch immer so viel Zeugs von ihm rumlag.

Ich wollte endlich mal wieder frei sein. Ohne Gedanken an Orlando. Obwohl ich den Gedanken leider nie weit wegschieben konnte. Auch deshalb, weil mir langsam meine Hosen schon nicht mehr passten. Es war zwar ein schönes Gefühl mitzubekommen wie das Baby größer wurde, aber es erinnerte mich auch leider immer wieder an ihn. Die Stunden schlichen vor sich hin. Aber als ich endlich eingeschlafen war, klingelte auch schon mein Wecker. Chrissie sprang sofort auf und rannte ins Bad. Nur leider schloss sie die Tür hinter sich ab und ich konnte zusehen, wo und wann ich mir die Zähne putzte und mich zurechtmachte. Ich stand vor der Tür und hämmerte dagegen.

„Ey du Zicke! Lässt du mich vielleicht mal rein?“ Ich vernahm ein undeutliches Geräusch, was klang wie ein „Nö!“

„Lass mich rein! Wenn ich jetzt hier den Flur voll kotze, dann darfst du mal raten wer das saubermacht!“ Oh, das hatte geholfen. Sie schloss die Tür auf und ließ mich rein.

„Sag mal denkst du, du kannst dir jetzt alles erlauben, nur weil du schwanger bist, oder was?“ ich sah sie verständnislos an.

„Genau Chrissie! Ich hab dich auch lieb!“ wir mussten beide lachen. Aber dann mussten wir zusehen, dass wir fertig wurden. Meine Mutter trampelte auf dem Flur schon hin und her. Sie wollte uns zum Flughafen bringen. Innerhalb von 10 Minuten hatten wir es geschafft uns abreisefertig zu machen. Das war neuer Rekord für mich! Normalerweise hasste ich es, mich so beeilen zu müssen. Ich war einer von den Menschen, die morgens schon 2 Stunden früher aufstanden nur um ordentlich trödeln zu können.

In einer Wahnsinnsfahrt, über die ich mich heute noch wundere, weil meine Mutter eigentlich nie schneller als 80 fuhr, kamen wir noch grade rechtzeitig am Flughafen an. Wir verabschiedeten uns schnell, meine Mutter versorgte mich wieder mit einem Haufen guter Ratschläge und wir stiegen in den Flieger. Als wir auf unseren Plätzen saßen, mussten wir erst mal tief durchatmen.

„Sag mal wie lange fliegen wir?“ als ich sah wie Chrissie sich neben mir in die Sitzlehnen krallte und immer wieder tief ein und ausatmete musste ich lachen.

„Erzähl mich jetzt nicht, dass du Flugangst hast!“ aber das hatte sie, unglaubliche sogar. Den ganzen Flug über amüsierte ich mich über sie. Es war zu schön zu sehen, wie jemand, der sonst immer eine große Klappe hatte, plötzlich ganz klein und hilflos wurde. Chrissie fiel ein riesiger Stein vom Herzen, als wir endlich landeten. Wir fuhren mit dem Zug weiter nach Canterbury, ich wollte Sam nicht anrufen, ich wollte mir das Gespräch mit ihr ersparen solange es möglich war. Die letzten Meter, oder eher den letzten Kilometer, bis zu meiner Wohnung gingen wir zu Fuß. Natürlich gefiel das Chrissie auch wieder nicht, aber sie wollte ja unbedingt meine Tasche auch noch tragen, also was sollte ich machen? Mich dagegen wehren? Sicherlich nicht! Als wir angekommen waren und ich die Tür aufgeschlossen hatte ließ Chrissie alles fallen und warf sich auf mein Sofa.

„Ich kann nicht mehr! Du bist ein Sklaventreiber Lea Winter, weißt du das?“

„Warum das? Ich hab dich doch nicht gezwungen meine Sachen zu tragen! Ich würde dir ja gerne was zu trinken anbieten, aber ich hab leider nichts mehr hier, das heißt dann wohl... einkaufen gehen...“

„Auch das noch!“ beschwerte sich Chrissie und mühte sich wieder vom Sofa hoch. „Dann aber gleich! Wenn ich erst mal ne Weile hier liege, dann steht ich nämlich nicht mehr auf!“ Ich suchte mir noch schnell Geld zusammen und wir machten uns auf den Weg. Auf dem Weg zum Supermarkt traf ich so viel Bekannte, dass Chrissie mich irgendwann mal ungläubig fragte, ob ich ganz Canterbury kennen würde. Im Supermarkt trafen wir dann auf den Menschen, den ich am liebsten nicht gesehen hätte... Sam! Sie klopfte mir plötzlich auf die Schulter und ich erschreckte mich wieder fast zu Tode. Ich fuhr herum und sie umarmte mich. Also entweder hatte ich irgendwas nicht mitgekriegt, oder Orlando hatte ihr nichts erzählt!

„Lea! Da bist du ja wieder! Was machst du denn fürn Blödsinn und haust einfach ab?“

„Ähm... ja...“ Ich hatte keine Lust auf diese Frage zu antworten. Um abzulenken stellte ich ihr Chrissie vor.

„Sam, das ist Chrissie meine Freundin aus Deutschland. Chrissie, das ist Sam, Orlando Schwester!“ Ich betete, dass Chrissie jetzt nichts unüberlegtes über Orlando zu ihr sagte. Zum Glück wurden meine Gebete erhört und sie tat es nicht. Sam lud uns beide auf nen Tee ein, worauf ich eigentlich so gar keine Lust hatte, aber sie ließ sich nicht davon überzeugen, dass ich müde war und mich ausruhen wollte. Also gingen wir noch mit zu ihr. Als wir mit unserem Tee (ich versteh bis heute nicht, was die Engländer immer mit ihrem Tee hatten. So toll war der nun auch wieder nicht.) am Küchentisch saßen, begann Sam mich auf ihre gewohnte Weise auszuquetschen.

„Und? Was war nun los? Erzähl mir alles!“

„Was soll los gewesen sein? Ich war in Deutschland.“

„Ja und? Hast du dich denn jetzt entschieden?“ ich war irgendwie genervt von dieser Unterhaltung.

„Sieht man das nicht?“ fragte ich sie. Ich lehnte mich in meinem Stuhl zurück und strich mir über meinen Bauch, der nun eigentlich nicht mehr zu übersehen war. Vor allem nicht in dem engen Top, das ich anhatte.

„Stimmt! Also hast du dich doch dafür entschieden? Ich freu mich so für euch!“

„Moment Sam! Für uns bestimmt nicht! Hat dein Lieblingsbruder noch nicht mit dir geredet?“ dann erzählte ich ihr die ganze Geschichte mit der Premierenfeier. Sie war sichtlich überrascht. Aber sie schien mich zu verstehen.

„Das gibt’s doch nicht! Ich glaub so langsam verliert der völlig den Verstand!“

„Sam, hast du meine Autoschlü....“ plötzlich stand Orlando in der Tür. Am liebsten wäre ich auf der Stelle tot umgefallen, aber da das irgendwie nicht klappte, versuchte ich ihn trotz des Schocks, den ich grad erlitten hatte, zu ignorieren.

„Ähm... Hallo Lea!“ stammelte er. Ihm war die ganze Sache scheinbar genau so unangenehm wie mir. Wie hatte der Arzt gesagt? Ich sollte mich nicht aufregen! Aber wie sollte ich das, wenn er mich so lieb ansah? Ich merkte wieder wie diese verdammten Schmetterlinge in meinem Bauch flogen und wie mir das Herz fast zersprang. Seine Blicke durchfuhren mich, wie Nadeln. Ich wusste, was er sagen wollte, aber insgeheim warnte ich ihn davor das zu tun. Warum machte mich alleine seine Anwesenheit schon so schwach? Ich wollte ihn ignorieren, aber das war leichter gesagt, als getan. Ehrlich gesagt, wäre ich in diesem Moment am liebsten aufgestanden, hätte ihn umarmt und gesagt, dass alles wieder gut war. Aber ich hatte auch meinen Stolz! Aber andererseits war ich so was von hoffnungslos verliebt in diesen Mann! Er stand dort, starrte auf den Boden vor sich und trat von einem Fuß auf den anderen..

Ich weiß nicht warum, aber mir kamen ein paar Zeilen aus einem Lied in den Sinn, welches ich in Deutschland öfter gehört hatte.

Mir stiegen wieder die Tränen in die Augen. Chrissie sah mich besorgt an.

„Lea, geht’s dir nicht gut?“

„Doch, geht schon... Ich muss mal kurz an die frische Luft, aber bleib ruhig hier, dass schaff ich schon alleine!“ Ich stand auf und ging an Orlando vorbei zur Tür...

Zeichen setzen!
 
Gegen Rassimus!
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